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Der Lokleitung-Adventskalender, Türchen 15 (1118 Klicks)

15. Dezember 2020 15:58
Hallo zum Türchen fünfzehn unseres Adventska-Länder-s.


Heute schauen wir uns ein bisschen in Kraotien um. Zugegeben, ich bin weder oft noch lange dort gewesen. Auch die Liste der bekannten Künstler aus Kroatien ist nicht so extrem lang, Miroslav Nemec lebt unter dem Namen Komissar Batic schon lange in Deutschland und Iva Buric Zalac ist hier wesentlich besser bekannt unter dem Namen Dorota Popolski. Was man natürlich unbedingt kennen sollte - neben dem kroatischen Fondor "Podravka" - ist der leckere Kruškovac.



Am 1. April 2005 befand ich mich auf der hübschen Insel Hvar, wo dieser Standardlinienbus I des Herstellers Gräf und Stift im Einsatz war. Er trucg noch zahlreiche deutschsprachige Schildchen, ich konnte aber nicht feststellen, woher er ursprünglich gekommen war.






Tags darauf war schon der Heimflug angesagt, kurzzeitig ließ sich noch ein Bummel durch die Stadt Split unternehmen. Über diesen O 305G war mehr herauszukriegen - Er war unter dem Kennzeichen F-ZZ 333 zwischen 1982 und 1995 in Frankfurt am Main unterwegs und kam dann zur Firma Promet in Split, wo er zwanzig Jahre zubrachte, ehe er am 17. November 2015 verschrottet wurde:






Am Bahnhof war wenig Betrieb. Es rangierte die 2062.103. Vierundsechzig dieser Loks wurden 1973 von der Electro Motive Division von General Motors für die jugoslawische Staatsbahn JŽ gebaut, die meisten verblieben in Kroatien, wenige in Serbien. Zwanzig Loks wurden ab 2001 bei Gredelj in Zagreb modernisiert und fahren seither als 2062.101 bis 120:






Lange Zeit war ich nicht mehr in Kroatien gewesen, im vergangenen Oktober hat's dann wieder geklappt. Als kurzer Tagesausflug aus der ungarischen Stadt Pécs fuhr ich am 10.10.2020 über die Grenze nach Osijek. Was auf der Karte nach einem kurzen Weg aussieht dauert mit der Bahn relativ lange, und durchgehende Züge gibt es nicht. Der Grenzbahnhof ist der erste nach der Grenze zu Kroatien, Beli Manastir. Hier darf man aus dem ungarischen Schienenbus erst aussteigen, wenn die Grenzer den Pass geprüft haben. Die Fahrgäste, die nach Ungarn wollen, dürfen erst in einsteigen, nachdem alle aus Ungarn kommenden Fahrgäste den Zug verlassen haben und werden dann ebenso geprüft. Am Nebengleis steht der kroatische Triebwagen, der zwischen Osijek und Beli Manastir pendelt, zur Weiterfahrt bereit:






Ziel in Osijek war natürlich die Straßenbahn, und dabei besonders die ehemaligen Triebwagen aus Mannheim. Am zentralen Platz Trg Ante Starčevića stehen zwei Wagen vom Typ Tatra T3PV.O. Siebzehn dieser Vierachser, die aus Tatra T3YU umgebaut wurden, tragen die Hauptlast im Osijeker Netz. Etwa die Hälfte aller Wagen ist mit Ganzreklame beklebt, auf Fenster wird keine Rücksicht genommen:






Erster Mannheimer, der mir begegnet ist, war der Wagen 0934. Der ehemalige Mannheimer 347 wurde 1994 nach Zagreb verkauft und trug dort die Nummer 914. Im Jahr 2009 wurde er nach Osijek weitergegeben. Die Wagennummer besteht aus dem Beschaffungsjahr (09) und einer über alle Bauarten durchgezählten, zweistelligen Wagennummer. Aufgenommen in der Endschleife Višnjevac der Linie 1:






Im Innern sorgen geänderte Farben und geänderte Sitze dafür, dass der erste Eindruck von dem eines Mannheimer Düwags doch deutlich abweicht:






In den zurückliegenden Jahren hat man die Zielfilme ausgebaut und die Scheinwerfer durch kleine eckige Modelle mit besserer Leuchtkraft ersetzt:






Dem Mannheimer Sechsachser folgt einer der Tatra-Umbauten in der Osijeker Standardfarbgebung:






Ertwas eigenartig erschien mir der Verlauf der Streckengleise jeweils am linken und rechten Straßenrand. Wagen 0603 passiert eine Autowerkstatt:






Mit Wagen 9527 habe ich einen der Düwags erwischt, die 1995 direkt von Mannheim nach Osijek verkauft wurden. Er trug in Mannheim die Nummer 323. Das Werbefähnchen erinnert an das 135jährige Bestehen der Straßenbahn Osijek, die 1884 als Pferdebahn eröffnet, aber erst 1926 elektrifiziert wurde:





Innenansicht 1:






Details, man entschuldige die schwache Qualität der Handybilder:






Innenansicht 2:






Am anderen Streckenende, in der Wendeschleife Zeleno polje. Insgesamt sind noch fünf der übernommenen neun "normalen" Düwags in Betrieb:






Leider war das Wetter am Besuchstag außerordentlich schlecht, und durch die kurze Zeit von ca fünfeinhalb Stunden zwischen Ankunft (des ersten Zuges aus Pécs) und Abfahrt (des letzten Zuges nach Pécs) sind an diesem Tag nicht wirklich viele Fotos entstanden. Beispielsweise habe ich es nicht geschafft, die Strecke der Linie 2 abzufahren. Wagen 0713 in der Nähe des Krankenhauses:






Einen der drei Typ Mannheim war auch noch im Einsatz, Mitfahren war natürlich Pflicht. Wagen 1238 fuhr in Mannheim als 463 und wurde 1996 nach Zagreb verkauft, wo er die Nummer 944 trug. Im Jahr 2012 kam er nach Osijek. Diesen Wagen hat man eine LED-Zielanzeige eingebaut:






Innenansicht des Typ Mannheim, hier wurden die Glühbirnen nicht vergittert:






Viel zu früh mussten wir nach Ungarn zurückfahren, schon um 18:30 Uhr fuhr der letzte Zug des Tages ab. Am Bahnhof Osijek war noch Zeit für eine Aufnahme des Vierachsers 7122.022:






Gleiche Prozedur wie auf der Hinfahrt, umsteigen in Beli Manastir. Mit dem kroatischen 7121.109 waren wir angekommen...






...mit der ungarischen Brotbüchse BZmot 117 281 ging es weiter. Danach sollte wieder Ruhe in Beli Manastir einkehren, bis auf ein späteres, abendliches Zugpaar ohne Anschluss nach Ungarn war der Eisenbahnalltag hier beendet:


Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung




3-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.12.20 23:55.
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Lokleitung 15. Dezember 2020 15:58

Re: Der Lokleitung-Adventskalender, Türchen 15 (484 Klicks)

Fabegdose a.k.a. Dr. Düwag 15. Dezember 2020 20:29



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