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Von Kurbeln und Steckdosen und so... (mit ein paar alten Bildern) (1076 Klicks)

15. März 2021 11:14
Im >>> Arbeitszug-Thread weiter unten <<< kam die Frage zu den Steckdosen an den OEG-Dieselloks auf. Ich war ja der irrigen Meinung, dass es sich beim "Loch" im Kühlergrill um den Ansatz für eine Kurbel gehandelt hätte.

Ich habe keinerlei Erinnerung, wo ich die Aussage mit der Kurbel her habe, und meine, es irgendwo gelesen zu haben. Auf jeden Fall waren das tatsächlich keine Kurbelansätze, sondern da waren Steckdosen dran.

In der Beschreibung der Dieselloks steht viel drin, die kleinste Unterlegscheibe ist genauestens beschrieben, aber die Steckdose(n) habe ich nur im Schaltplan gefunden. Demnach hat es eine gleichartige Steckdose auch rückseitig gegeben, und die Teileliste nennt unter Punkt 11 eine "Steckdose für Wagen", die von der OEG beigestellt wurde und an der 24 Volt Bordspannung anlag. Keinerlei Typenbezeichnung oder sonstige Informationen. Und unter Punkt 10 gibt es eine "Steckdose im Vorbau". Müsste man mal reinschauen.

Zunächst mal der Schaltplan; ich habe versucht, den Scan einigermaßen lesbar hinzukriegen. Das Originalformat ist DIN A2, und so ließ sich eine senkrechte Trennkante zwischen beiden Hälften des Scans nicht gänzlich vermeiden:





Dazu einige Bilder, mit freundlicher Genehmigung aus dem OEG-Betriebsarchiv.


Diesellok 01 bei der Ablieferung im Heidelberger Güterbahnhof 1953. Die frontale Steckdose inmitten des Lüftergitters ist gut zu erkennen. Zu erkennen ist auch, dass die obere Leuchte des Spitzenlichts noch nicht angebracht ist, laut Schaltplan wurde auch sie von der OEG beigestellt und ursprünglich konnten da Linienbezichnungen (A, B oder C) eingesteckt werden:





Diesellok 02 im Reisezugdienst in Schriesheim, im Leuchtenkasten des oberen Spitzenlichts ist der Buchstabe "C" (für Weinheim-Heidelberg) gesteckt. Hier ist schemenhaft die rückseitige Steckdose erkennbar:





Nochmal Diesellok 02 in Käfertal. Sie ist immer noch grau lackiert, hat aber schon den dekorativen Zierstreifen mit Zierspitze auf dem Kühlergrill erhalten. Offenbar hatte man festgestellt, dass der Kühlergrill beim Ein- und Ausstecken der Stecker nachgibt und deshalb die Steckdosenbefestigung mit einem Stahprofil verstärkt:





Und zum Schluss, was übrig geblieben ist. Diesellok 01 wurde an die Essener Verkehrs-AG verkauft und war in Essen unter der neuen Nummer 601 mit den OEG-Schotterwagen im Einsatz (diese waren aber nur ausgeliehen). Auch hier gibt es eine Steckdose auf der Front, aber zusammen mit einem Bremslicht etwas tiefer angebracht. Im Lüftergitter findet sich noch der Schlitz der Kabeldurchführung der urspünglichen OEG-Steckdose, wie im oben verlinkten Thread auch. Und die DB-Einheitslampen, mit der die Lok offenbar bei der OEG schon ausgestattet worden war, sind immer noch dran:


Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.03.21 17:45.
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Lokleitung 15. März 2021 11:14

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Fabegdose a.k.a. Dr. Düwag 15. März 2021 11:54

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Lokleitung 15. März 2021 13:07

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Bernhard W 15. März 2021 20:56

Re: Von Kurbeln und Steckdosen und so... (mit ein paar alten Bildern) (589 Klicks)

Lokleitung 16. März 2021 13:51



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