...aber da hier ja ausgiebig über verblichene pferdegesichtige Inselaffen (Dietmar Wischmeyer [
www.youtube.com] )referiert wurde, nehme ich mir mal raus, auch "something completely different" zu präsentieren.
Mir lief neulich mal wieder ein bemerkenswertes Stück obskurer Unterhaltungselektronik zu, das wo ich nun hier vorzustellen gedenke:
Ich gehe davon aus, daß die Grundprinzipien der Funktion einer Schallplatte und der darauf befindlichen Tonaufzeichnung bekannt sind, ja?
Okay, nun bin ich mir sicher, daß auch die Begriffe "Tonband" bzw. "Musikkassette" noch nicht ganz verschwunden sind, und auch hier noch Kenntnisse über das Wie und Warum existieren.
Was soll jetzt diese umständliche Einleitung?
Gemach, gemach.
Stellt euch mal vor, jemand will die obengenannten Techniken miteinander verbinden.
Gut, einfach einen Plattenspieler und ein Tonbandgerät in ein Gehäuse einbauen, das kann ja jeder.
Nein, viel kranker.
Man nehme eine Schallplatte, rolle die darauf befindlichen Rillen ab, presse diese auf ein endloses Kunststoffband und packe das dann in ein Abwickelgehäuse.
Wie bitte?
Doch, sowas gabs mal.
Im Ernst!
Was ist denn das? Mach doch mal den Deckel auf!
Bitteschön! Es ist ein...
...TEFIFON!
Und wie war das jetzt mit den... Kassetten?
Hier haben wir eine, in der Papphülle. Leider mußte ich mit den "Schallbandkassetten" (genau so wird das hier genannt) zufrieden sein, die beim Kauf dabei waren.
Für den Preis wollte ich aber nicht meckern.
Hier das Ding von oben...
...und hier von unten, man erkennt das rote Schallband und die Aufnahme für den Antrieb.
Man zieht das Band vorsichtig aus der Kassette und fädelt es dann um die Antriebsrolle. Unter dieser liegt im Gehäuse ein dickes Schwungrad für den Gleichlauf.
Rechts liegt das Tonabnehmersystem in Ruhestellung...
...und hier in angelegter Position.
Ein Blick von oben, also wie bei einer Schallplatte...
..nur daß hier eben das Band als mechanischer Tonträger wirkt.
Wer's nicht glaubt, eine Makro-Aufnahme der Rillen. Eigentlich ist es ja nur eine einzige Rille, aber eben auf einem Endlosband.
Hier die Bedienungsverleitung:
Das Innenleben ist eher überschaubar:
Und wie klingt das Ding jetzt?
Eigentlich nicht schlecht, altersgemäß, es kommt bei dem Band, wie bei einer Schallplatte drauf an, wie man es pflegt. Da sich die Bänder aber in der Kassette befinden, sind mechanische Schäden eher selten.
Bis jetzt hab ich das Gerät nur an dem kleinen Dackelradio angeschlossen,
aber auch da klingt es schonmal nicht schlecht. Mit einem DIN-Cinch Adapter ist eine Verbindung zu einer modernen Anlage problemlos möglich.
1961 war das eine Menge Geld, und das für eine damals schon technische Sackgasse, was wohl schon absehbar war:
Ick freu mir.
Links zur weiterführenden Vertiefung der Thematik:
[
oldtimeradio.de]
[
de.wikipedia.org]
[
www.magnetbandmuseum.info][]=Tefifon
[
www.tonbandmuseum.info]
[
www.tonbandmuseum.info]
[
www.tonbandmuseum.info]
Duröhre:
[
www.youtube.com];
[
www.youtube.com]
[
www.youtube.com]
Und für starke Nerven, "Meister Jambo und das Tefifon": [
www.youtube.com]
[
www.fingers-welt.de]
<--- BITTE BEACHTEN! Die "Zeit" hat dieses Jahr das Fingertreffen besucht und seriös berichtet.
An Röhren kann man sehen, wenn sie gehen. Und auch riechen, wenn sie siechen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.04.21 18:21.