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Mit dem „Basler“ in den Thüringer Wald (538 Klicks)

02. Mai 2023 19:08
Eigentlich wollte ich ja mal eine Reise ohne Probleme haben – eigentlich.
Fazit vorweg: Geht wohl mit einem ehemaligen stattlichen Verkehrsunternehmen eher weniger don't know smiley

Aber der Reihe nach:
Um in den „wilden OstenDeutschland's zu gelangen muss man schon früh aufstehen, zumindest, wenn man zu einer einstelligen Uhrzeit dort sein will. Irgendwie wird das wohl zu schaffen sein.

Dank www eigentlich alles ganz nett: Verbindung gefunden und gebucht, auch, wenn es in einer Monopolregionmöchtegerngroßstadt um 02:25 Uhr bereits losgehen soll und einem in einer hessischen Großstadt eine großzügig bemessene Umsteigezeit gegönnt wird.

Na, ja, Man(n) will ja hin – also gebucht.



Zurück zur Realität: Tags zuvor die Verbindung überprüft → der Bummelzug fällt aus, aber dafür wird einem nun ein weißer, meist auch schneller Zug vorgeschlagen, der sogar ans Reiseziel durchfährt – einziges Manko: Für diesen ist der Fahrschein nicht gültig.

Da man aber hin will und nix anderes fährt, plant man schon mal mit den (weiteren) Unannehmlichkeiten wie (noch) früher(TM)er Abfahrtszeit + Verdopplung der Umstiegszeit in der Äppelwoihauptstadt – oder man denkt sch...egal, bleib sitzen und fahr weiter – am Reiseziel wird es schon was geben – und sei es auch noch so früh.
Dieser Meinung war der – im Gegensatz zu mir – Morgenmuffelfreie Schaffner ebenfalls, also war ich zur – auf dem ersten Bild zu erkennenden Uhrzeit – in der (von 1640 bis 1825) Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Gotha.



Auf dem Bild oben erkennt man, was da schon los ist → nix, außer der obligatorische weiße Lieferwagen. Gut – solange er auf dem Hauptmarkt steht, kann er ja schon nicht zwischen Linse und Motiv sein eye rolling smiley.



Irgendwann geht auch die Sonne auf – diesen Moment hatte ich ganz für mich alleine → die Ureinwohner und Zugezogenen schliefen noch selig in den warmen Betten, bis …...................................... , ja – als um 07:00 Uhr die erste Bäckerei öffnete, die mir ein Frühstück (gegen einen fürstlichen Obolus – tja Residenzstadt halt) offerierte stand ich ganz hinten in der Schlange thumbs down.



Aber jetzt zum Grund der Mühen und Strapazen:
Die Freunde der Thüringer Waldbahn luden zur Fotosonderfahrt mit (O-Ton Wikipedia: „Einer der letzten Überlandstraßenbahnen Deutschlands“) einem ehemaligen Schweizer Tw ein – wobei „einladen“ nicht so ganz der richtige Ausdruck ist – aber wir leben nun mal nicht mehr im Zeitalter des Tauschhandels (und was hätte ich auch mitbringen können/sollen?).

Ah – übrigens: Das Bild oben zeigt den (ex) Baselland Transport Be 6/8 Nr. 221 in Sundhausen vor dem Hof einer ehemaligen LPG in der Inselbergstraße.

Und spätestens jetzt muss ich mit meinem Vorsatz brechen „zeige mal nur Bilder von Stellen, die sonst nicht in den Foren zu sehen sind“:
Aber, ein Bild auf dem beide – bisher – betriebsfähigen „Basler“ (wohl die „Insider-Bezeichnung“ der Tw.) zu sehen sind, war außer hier nur noch an der (foto-mäßig gesehenen „ausgelutschten“ Endschleife) möglich → und da auch nur beide entweder „vun vorne“ oder wahlweise „vun hinne“ tongue out smiley.

Also doch eines in der idyllisch gelegenen Ausweiche Boxberg → zwar nicht am Arsch der Welt, aber unbestätigten Gerüchten zufolge, soll er von da aus zu sehen sein don't know smiley.



Zwischendurch ein Bild der „blühenden Landschaften“ vom „Oggersheimer Dicken“.



Nun zum nächsten Punkt der absoluten Einsamkeit: Über Betriebsfunk wurden die Kreuzungen mit den Regelzügen Reisezügen (klingt besser) geregelt. Und hier sprach man nur vom „Kilometer 11“.

Also betitle ich meinen nächsten Schnappschuss mal mit: Der 1981 von ČKD gebaute Tatra KT4D 308 erreicht die Ausweiche am Kilometer 11:



Zwischendurch etwas Wissenswertes:
Die Wagen wurden 1978 bis 1981von Schindler Waggon AG (SWP) in Pratteln für die Baselland Transport AG (BLT) als Be 4/6 gebaut. 1987–1999 wurden Sie mit einem niederflurigem Mittelteil zu Achtachsern Be 4/8 erweitert.
2018 übernahm die Thüringerwaldbahn und Straßenbahn Gotha GmbH (TWSB) sechs Wagen um die gesetzlich geforderte Barrierefreiheit sicherzustellen → und damit begann eine Unendliche Geschichte mit den verschiedensten Auffassungen einer Inbetriebnahme von Nicht-EU-Fahrzeugen rolling eyes smiley.

Aber nun nach vielen Jahren und noch mehr Schweiß: Tw 222 steht seit 07. Dezember 2021 im Linieneinsatz, Tw 221 folgte im Januar 2023.

Die Zulassung des nächsten Tw soll unmittelbar bevorstehen. Ob es 223, 204, 252 oder 206 sein wird, konnte ich nicht in Erfahrung bringen – gut ich hätte ja auch fragen können?



Wenige Meter östlich der Haltestelle Wahlwinkel zeigt uns der „Basler“ sein Heck.
Und da wir im oben gezeigten Bild Richtung (dem nicht zu sehenden) Gotha blicken, bleiben wir auf dem nächsten Schnappschuss ebenso „in der Richtung“, wobei; Wahlwinkel im Hintergrund leicht zu erahnen ist.



Jetzt ein Abstecher zur 2,4 km langen Stichstrecke in Waltershausen zwischen Gleisdreieck und Bahnhof: Kurz vor der Endschleife fährt der unechte Zweirichter über ein kurzes Stück eigenen Gleisbereich um nach überqueren der August-Bebel-Straße die Endschleife am Bahnhof Waltershausen zu erreichen.

Na, zuerst dachte ich dass ist das Pedant zur Zeppelinstraße (im östlichen rnv-Land gelegen) – da ich aber weder Bremsspuren noch Polizeimarkierungen gefunden habe, fahren wohl die dortigen Autofahren umsichtiger oder die Straßenbahnfahrer die Stelle extrem langsam – wer weis?



Die Zweirichter KT4D-C Tw 316 (2010) und 317 (2012) mit Türen auf nur einer Wagenseite wurden für die Linie 6 extra umgebaut und benötigen die Schleife nicht.
Die beiden mit einer Choppersteuerung von Lolek & Bollek Cegelec ausgerüsteten Wagen wurden mit einem zweiten Fahrerstand versehen, damit (hauptsächlich) das dreiecken am Gleisdreieck Waltershausen entfallen konnte.



Zurück eingleisig und straßenbündig durch Waltershausen fährt man die letzten 650m bis zum Gleisdreieck entlang der Verlängerten Goethestraße (heißt wirklich offiziell „verlängert“)



Dann ein „größerer Sprung“ auf der 22,5 km langen „Urwaldrumpel“ (sorry – diese Bezeichnung erhielt ich von einer „Rübergemachten“ – gut, der nächste Ausdruck, dessen Erläuterung den Rahmen dieses Berichtes sprengen würde.

Kurz vor dem Bahnhof der Ausweiche mit Haltestelle (is' ja Strab) Marienglashöhle steht eine prächtige Eiche wie geschaffen für ein Fotomotiv.

Es war allerdings schwer zu entscheiden was mit auf's Foto kommt:
→ parkende Auto's
→ anderer Fotograf, der sich ständig nicht an die Fotolinie hält no smiley

Nach einem kurzen Anschiss meinerseits hatte ich zwar einen Freund weniger (wenn ich den je hatte), dafür aber das – meiner Meinung nach – perfekte Bild (aber da soll es ja unterschiedliche Ansichten geben).



Und „einen weiteren Freund weniger“ später auch ein Bild mit der 1915 von russischen Kriegsgefangenen*innen (gender konform) gebauten, sogenannten „Russenbrücke“ im Hintergrund (falls man dies heute so noch sagen darf).



Na, wenn es „Basler“ gibt, gibt es auch noch die – hierzulande durchaus bekannte Straßenbahnwagen – die dort einfach „Mannheimer“ genannt werden:
Da sie nicht das eigentliche Ziel der (heutigen) Reise waren, nur leicht entfernt; der, die Haltestelle Myconiusplatz Richtung Bad Tabarz verlassende Tw 521.



Nach so einem langen Bereich die Rückreise in Kurzform:
ICE bis Heidelberg (hat geklappt) → Schienenersatzverkehr in meinen Heimatort → oder wenigstens in ein Dörfchen daneben → Manko: Weder die Abfahrten der KOM waren im Hbf. angezeigt (sie fahren ja „anstatt“) noch der Weg zur Ersatzhaltestelle an der man (wie sollte es auch anders sein) ebenfalls keine Fahrpläne fand.

Lichtblick: Ein älterer weißer Bus stand unbeschriftet an der falschen Haltestelle – der Fahrer versuchte unentwegt sich in mehreren Zetteln zurechtzufinden → einem Fahrgast erklärte er, er fahre nach Sinsheim, mir dann nach Eberbach angry smiley.
Da der Bus, der nach Sinsheim fahren sollte (Abfahrt lt. DB-App 22:25 Uhr), eben nicht kam, nahmen die Wartenden einen (roten) Richtung Eberbach – wenigstens bis Neckargemünd → dort kam aber weder ein Bus nach Sinsheim noch der erschien der in HD an der falschen Haltestelle stehende ältere weiße KOM der ja eigentlich auch abfahren wollte (wenn auch keiner – Fahrer eingeschlossen – wusste wohin).
Ich muss mal bei Gelegenheit nachsehen, ob der immer noch da steht rotfl smiley.

Irgendwann kam dann mit 7 Minuten Verspätung (ist ja auch ein weiter Weg vom Ortseingang Neckargemünd zum Bahnhof) ein Bus der Linie 755. Beschwert hat sich keiner → Sprachbarriere.

Für Alle, die bis hierhin durchgehalten haben (ich hab's ja auch schreiben dürfen) ein schönes Abschlussbild einer BR151 der Gothaer Firma Railsystems (RP), die sich wohl auf den Verleih von Lokomotiven und Gleispflegefahrzeuge spezialisiert hat.




Und damit keiner schummelt, werde ich – bei Gelegenheit – die ein oder andere Rückfrage stellen.



Salü Erhard



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.05.23 21:00.
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» Mit dem „Basler“ in den Thüringer Wald (538 Klicks)

Heidelberger Straßenbahner 02. Mai 2023 19:08

Re: Mit dem „Basler“ in den Thüringer Wald (317 Klicks)

Führerbremsventil 02. Mai 2023 20:04

Re: Mit dem „Basler“ in den Thüringer Wald (300 Klicks)

Fabegdose a.k.a. Dr. Düwag 02. Mai 2023 20:43

Re: Mit dem „Basler“ in den Thüringer Wald (308 Klicks)

Eisdebahn 03. Mai 2023 11:11

Re: Mit dem „Basler“ in den Thüringer Wald (137 Klicks)

jockeli 17. Mai 2023 15:33



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