Willkommen! » Anmelden » Ein neues Profil erzeugen » Neueste Beiträge

Noch ein Kalenderblatt 26. Oktober (276 Klicks)

26. Oktober 2023 09:45
Allgemeine Infos zu den Kalenderbildern gibt es >>> hier <<<



Heute vor 43 Jahren, am 26. Oktober 1980, stand der Besuch des Tages der offenen Tür im DB-Ausbesserungswerk Nürnberg auf dem Programm. Damals war das Werk ausschließlich für Dieselfahrzeuge zuständig, man betreute dort die Baureihen 210, 215, 217, 220, 221 und 251. Die Arbeit an den Baureihen 211, 212, 213, 218 und 322-324 sowie 331-333 teilte man sich mit dem Aw Bremen. Außerdem war Nürnberg zuständig für die Triebwagen der Reihen 601/602 und 612/613. Hier einige Bilder des damaligen Rundgangs:

Der schon im Kalenderblatt vom 11. Oktober erwähnte Ur-Eierkopf war der 692 501. Er entstand 1951 bei MAN durch Umbau eines Vorkriegs-VT und diente als Versuchsträger für neu zu entwickelnde Schnelltriebwagen. Nach Ende der Versuche nutzte ihn das Aw Nürnberg als Schleppfahrzeug, um nicht aus eigner Kraft fahrfähige Loks, Triebwagen oder Triebwagenteile ins Werk zu bringen. Er wurde im August 1978 abgestellt ging durch mehrere Hämde und ist heute Eigentum der VT 92 501 GbR aus Hildesheim, die das Fahrzeug langfristig wieder betriebsfähig aufarbeiten will:



Gleich nebenan bot sich der Vergleich der Kopfformen zwischen dem auf Gasturbinenantrieb umgebauten Triebkopf 602 003 und dem "normalen" 601 009.

601 009 im Vordergrund wurde im September 1957 als VT 11 5009 abgenommen und befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahme noch im aktiven Betriebsbestand der DB, obwohl er vermutlich bis zu seiner offiziellen Abstellung zum 1. Februar 1981 nie mehr zum Einsatz gekommen ist. Zusammen mit einigen anderen 601ern kam er in der zweiten Hälfte der 1980er zum italienischen Lokhändler FERVET in Castelfranco Veneto, wurde dort als Ersatzteilspender genutzt und bis 2003 verschrottet.

602 003 wurde im Oktober 1957 als VT 11 5012 abgenommen, im Januar 1968 in 601 012 umgezeichnet und Anfang 1971 auf Gasturbinenantrieb ungebaut, warum er zunächst die Betriebsnummer 602 012, ab September 1972 dann 602 003 erhielt. Nachdem die Versuche mit dem Gasturbinenentrieb nicht wirklich von Erfolg gekrönt waren und der Kraftstoffverbrauch extrem hoch wurdeer, wie die drei anderen umgebauten Triebköfe auch, Anfang Juni 1979 abgestellt. Er hat als einziger der vier überlebt und steht heute in der Eisenbahn-Erlebniswelt Horb:




Im Freigelände standen unzählige abgestellte 220er herum, hier beispielsweise in zwei langen Reihen, beginnend mit 220 044 und 080.
220 044 wurde im Februar 1957 an das Bw Hamburg-Altona geliefert, im Mai 1980 beim Bw Lübeck abgestellt und im Februar 1982 im Aw Trier verschrottet. Sehr ähnlich verlief das Schicksal der 220 080, angenommen im Juli 1959 beim Bw Hamm P, abgestellt im April 1980 beim Bw Lübeck, verschrottet im März 1982 im Aw Trier:



In den Hallen war neben dem "üblichen" Material auch der 1964 gebaute Sonderling 251 902 der Schmalspurbahn Warthausen - Ochsenhausen zur Hauptuntersuchung anwesend und zeigte sich gründlich zerlegt. Die Lok sollte das Aw im November 1980 frisch hauptuntersucht verlassen und blieb noch bis November 1983 zusammen mit ihrer Schwesterlok 251 903 auf ihrer Stammstrecke im Einsatz. Zum Verbleib schreibt Wikipedia

Zitat
Wikipedia
Sie war nach der offiziellen Stilllegung dort etwa zwei Jahre lang hinterstellt und kam am 29. Juni 1985 zur dort eröffneten Öchsle-Museumsbahn. Nach internen Streitigkeiten wurde sie 1996 von ihrem privaten Eigentümer in Bad Waldsee hinterstellt, ab 2002 bei Biberach. 2006 wurde die Lokomotive für eine eventuelle spätere Aufarbeitung zerlegt.

Damit verliert sich ihre Spur...



Nebenan wurde gerade die im Dezember 1970 gebaute Gasturbinenlok 210 006 in eine (fast) normale 218 umgebaut. Die acht Loks der Reihe 210 hatten neben einem normalen Dieselmotor ab Werk eine Gasturbine als "Booster" eingebaut. Wegen mehrerer Vorfälle mit ausgefallenen und beschädigten Gasturbinen, die im Dezember 1978 sogar zum Brand an der 210 003 führten, legte die DB die Gasturbinen still und verfügte 1979 den Ausbau aus den Loks. Die Höchstgeschwindigkeit wurde von 160 km/h auf 140 km/h reduziert und die Loks der Baureihe 218 weitgehend angeglichen. Auch 210 006 verließ das Aw Nürnberg im Dezember 1980 in ozeanblau/beiger Farbgebung mit der neuen Betriebsnummer 218 906. Waren die 210er immer in Kempten beheimatet, verschlug es sie als 218.9 später dann nach Braunschweig und Stendal, wo die Lok im Mai 2004 abgestellt wurde. Zerlegt wurde sie zweieinhalb Jahre später in Köln:


Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung
Thema Autor Datum/Zeit

Kalenderblatt 26. Oktober (458 Klicks)

Führerbremsventil 26. Oktober 2023 07:24

» Noch ein Kalenderblatt 26. Oktober (276 Klicks)

Lokleitung 26. Oktober 2023 09:45



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicke hier, um Dich einzuloggen