Letztes Jahr wurden entlang der RHB-Strecke von Mannheim nach Bad-Dürkheim mehrere Kilometer Kupferkabel gestohlen. Die Deutsche Bahn sowie mehrere deutsche Telekommunikationsanbieter markieren schon seit längerem bundesweit ihre ober- und unterirdischen Kabel aus Kupfer mit einer sogenannten künstlichen DNA. Sie soll zum einen nach möglichen Diebstählen von Kupferkabeln bei der Aufklärung der Taten helfen, zum anderen aber auch die Diebstähle an sich durch Abschreckung verhindern.
Bei der künstlichen DNA handelt es sich um eine Markierungsflüssigkeit. Bei ihrer Herstellung werden verschiedene Basen so kombiniert, dass ein unverwechselbares Muster entsteht. Auf diese Weise kann das behandelte Kabel und sogar der Dieb, der mit dem Kabel in Berührung kommt, identifiziert werden. Durch die einmaligen DNA-Strukturen ist es beim Fund eines Kabels und eines Diebes sogar möglich, nachzuweisen, wo das Kabel gestohlen wurde.
Die RNV geht nun in Bad-Dürkheim einen neuen Weg. Zum Markieren wird keine teure künstliche DNA genutzt, sondern ausschließlich natürliche DNA. Diese stamme von geschlachteten Wildschweinen aus dem Pfälzer Wald. Der Vorteil: Keulerblut ist günstiger und zeigt bei Untersuchung im Labor sofort den Ursprung des Kupfers. Versetzt mit Urin von Dubbeglas-Trinkern wird dieses Blut dann sogar unter UV-Licht fluorezierend, was die Erkennungsquote nochmals steigert.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.05.13 09:54.