Zitat
Kirunavaara
Weshalb ist eigentlich die Linie 3 am 110 errötet?
Alle MA/LU-Gelenkwagen, mindestens bis zu den Typ Mannheim der ersten Lieferung, hatten ab Werk
rote Nummernzielfilme - damit die Fahrgste sich auf einen modernen Gelenkwagen mit Fahrgastfluss einstellen konnten und gleich passend an der Haltestelle hinstellen konnten:
Einsteigen mit Einzelfahrscheinen nur an der Hecktür beim Schaffner, mit Zeitkarten vorn beim Fahrer oder hinten beim Schaffner und aussteigen nur an den beiden Mitteltüren. (So viel Disziplin wäre heutigen Fahrgästen kaum zuzumuten).
Während in Mannheim mal irgendwann (ich denke, in den frühen 70er Jahren) alle Wagen schlagartig auf schwarze Nummernbänder umgebaut wurden, wechselte man die in LU nur aus, wenn ein Zielfilm kaputt war. Das zeigte sich auch an den Bändern mit den Zieltexten - in Mannheim alles einheitlich, in LU die wildesten unterschiedlichen Varianten von den frühen 60er Jahren bis in die 90er bunt gemischt. Und die Schriftzüge mit "MA" und "LU" ("MA-Schönau" statt "Schönau") gab es nur auf den Ludwigshafener Bändern, die ab Ende der 70er Jahre beschafft worden sind. Dabei blieben aber die Ziele für Linien, die nur innerhalb von LU fuhren, vom "LU" verschont.
1.) Die roten Bänder waren noch aus einer Art Segeltuch, irgendein Textiles Material. Sie hatten neben dem "E" die Zahlen von 1 bis 27 drauf, dann nochmal 9 und 19 direkt nebeneinander, damit man beim Linienwechsel in LU nicht so weit kurbeln musste, und nachträglich hat man noch auf ein weißes Feld die orange 28 ("Schnellverkehr") draufgedruckt.
1a) Ein meines Wissens einziges abweichendes Band dazu gab es lange Zeit im Heck des Wagens 109, wo die zusätzliche 9 und 19 in roten Ziffern auf weißem Hintergrund aufgedruckt waren.
2.) Daneben gab es in LU Bänder mit schwarzen Nummern auf weißem Hintergrund. Allerdings aus Kunststofffolie, mit "E", den Nummern 1 bis 30 und 9 und 19 nebeneinander und 28 entweder in orange auf weiß oder später auch in rot auf weiß. Da die Achtachser 153 bis 159 fast alle diese Bänder drinne hatten nehme ich mal an, dass diese so ab Werk geliefert worden sind.
3.) Dritte Sorte waren die Bänder mit weißen Nummern auf schwarzem Hintergrund. Ebenfalls aus Kunststofffolie, mit "E", den Nummern 1 bis 30 und 9 und 19 nebeneinander und 28 entweder in orange auf weiß oder rot auf weiß. Bei ihnen war auffällig, dass die Zahlen in der Höhe deutlich kleiner waren als die auf den Bändern der MVG.
Bei einigen der Ludwigshafener Bänder (aller Varianten) hatte man auch noch die "Bletsch", das dritte Spitzenlicht für RHB-Einsätze, (weiß mit schwarzem Rand) draufgedruckt.
4.) Die Bänder der MVG hatten in den 80er Jahren einheitlich die Zahlen von 1 bis 30 in weißer Schrift vor schwarzem Hintergrund. Die "28" war genauso, also nicht orange oder rot auf weiß, und auch die beiden Zusatzfelder mit 9 und 19 nebeneinander gab es in MA nicht. Wie schon gesagt watr die Ziffernhöhe größer als auf den schwarzen Zielbändern der VBL
Bei den Nummernbändern änderte sich die Ludwigshafener Vielfalt mit der Linienumstellung von 1984, dann gab es nur noch die Kunststoffbänder mit weißebn Ziffern vor schwarzem Hintergrund mit "E", den Zahlen 25 bis 49 (weiterhin mit 39 und 49 direkt nebeneinander) und dem neu erfundenen 33E, 34E, 37E, 39E, 40E, 48E (nur für diese Linien) und das RHB-Spitzenlicht. Exakt die gleichen Bänder hatten dann auch die Wagen 312 bis 317 der MVG erhalten, die ja nie mit elektrischen Rollbandanlagen ausgerüstet waren.
Bei den Zieltext-Bändern blieb die Vielfalt in LU bis zur Abstellung der letzten Wagen mit Kurbelzielfilmen erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.06.06 18:24.