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Endzeitstimmung in Mülheim (Teil 2 von 3, 27 Bilder) (1184 Klicks)

06. Mai 2012 18:35
Heute folgt nun endlich der zweite Teil des Berichts von meinem Besuch am 23. Februar 2012, ich hab ihn nicht früher(TM) fertiggekriegt.
Der erste Teil (siehe >>> hier <<< ) hatte ja besonders in DSO eine heiße Diskussion ausgelöst. An dieser Stelle danke für alle Beiträge zum Thema.

Am Ende des ersten Teils befand ich mich an der Endstation Flughafen. Ich macht emich nun auf den Weg, die Strecke stadteinwärts abzuwandern; sie ist ja nicht allzu lang.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger war der Essener 1110 richtig ausgeschildert...



...und das sogar von beiden Seiten. Eine kleiner blinkender Zweiachser warnt vor der Strab, die an dieser Stelle auf 10 km/h ausgebremst wird.



Das Spritzschutzgeländer an der Haltestelle Horbeckstraße scheint schon länger nicht mehr zu existieren, es wurde duch dieses nette Stilleben aus vermoosten Plastikteilen ersetzt:



Der 1110 auf der Rückfahrt. Auf beiden Gleisen wechseln sich Rillen- und Vignolgleisabschnitte ab:



Als nächster Wagen folgte der himmelblaue Mülheimer M8C 276. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen trägt er das aktuelle Logo der MVG:



An dem XXL-Schnitzeln fuhr er vorbei. Die Strecke hat schon was idyllisches. Allerdings gibts hier meines Erachtens wenig Fahrgastpotenzial zu erschließen; ich denke, dass diese Strecke keine realistische Überlebensschance hat (selbst wenn der Verkehrsbetrieb, also seine Fahrzeuge und Einrichtungen, attraktiv wäre).



Eine Fahrgästin hatte die Haltestelle Parsevalstraße dennoch genutzt:



Auch auf der Rückfahrt ist der motorisierte Individualverkehr auf der Überholspur:



Die Schleife Hauptfriedhof war im Februar noch Endstation für jeden zweiten Zug der Linie 104 und für alle Züge der Linie 110. Mittlerweile ist die Fortsetzung zum Flughafen" aus technischen Gründen" außer Betrieb und wird im Schienenersatzverkehr bedient. Unter den Mülheimer Fahrern scheint es auch einschlägige Fans zu geben, vielleicht erkennt sich ja jemand wieder ;-)
Auch gut zu erkennen die Detailunterschiede zwischen dem 1987 gebauten M6D 288 in Mülheimer Farbe in dem alten Logo in Form von vier Trompeten und dem elf Jahre älteren M6S 276, der erst 2011 aus Bochum zugekauft wurde (dort hörte er auf die Betriebsnummer 306):



Das schöne an einem M6 ist, dass er auch breitseitig einigermaßen gut ins Bild passt. Die Mülheim/Krefelder Farbgebung steht den Wagen ausgesprochen gut:



Am Heck hat der 288 eine BSI-Kupplung, aber offenbar wird von der Kuppelmöglichkeit wenig oder gar kein Gebrauch gemacht. Im Hintergund nähert sich einer der jüngsten Mülheimer M6D - Wagen 293 aus dem Baujahr 1992:



Mit ihm fuhr ich weiter auf der Linie 110. Sein Innenraum war eingermaßen gut in Schuss, für Mülheimer Verhältnisse einer der besten Wagen, die mir begegnet sind. Lediglich der defekte Monitor der Innenanzeige störte den Gesamteindruck ein wenig, aber in dieser Hinsicht scheint es ja bei allen Verkehrsbetrieben noch erhebliche Probleme mit der Zuverlässigkeit zu geben.



Ein Blick in den Führerstand zeigt das vom M/N-Wagen gewohnte Armaturenbrett:



Die Linie 110 fährt in dünnerem Takt als die 104, und steht ja bekanntlich auf der Abschussliste der Stadt. Auf dem Südast beträfe das fünf Haltestellen. Im Gegensatz zur Flughafenstrecke räume ich dieser Linie durchaus Chancen ein. Bebauung ist da, also sollte es auch Fahrgäste geben. Allerdings verläuft die Strecke fast vollständig im Straßenplanum, so dass die Strab ihre betrieblichen Vorteile kaum nutzen kann. Und wenn die Richtlinien für die Förderfähigkeit von Straßenbahnstrecken in NRW noch immer so sind wie vor einigen Jahren ("Geld gibts nur, wenn zweigleisig auf eigenem Bahnkörper gebaut wird"), dann wäre mir klar, warum man hier den Betrieb einstellen will. Ob das so ist weiß ich nicht, könnte es mir aber gut vorstellen. Erneuerung wie's ist ist zu teuer (und wäre außerdem vermutlich schon nicht förderfähig, weil dem Gleichstellungsgesetz nicht entsprochen würde), und Großumbau ist auch zu teuer Und es könnten ja ein oder zwei Parkplätze wegfallen...

Schöne Motive gibt's trotzdem, M6D 291 fährt aufwärts:



Auch hier noch ein Nachschuss mit dem Bismarckturm:



Ich lief weiter bis zur Haltestelle Trooststraße, wo mir der M6S 298 (ex Bogestra 307) begegnete. Er trägt noch den City-Express-Lack aus seiner Bochumer Zeit.



Die Bebauung bietet eine attraktive Kulisse für M6D 291, der irgendwann nach gefühlt ewiger Wartezeit wieder zurück kam.



Ich fuhr weiter bis zur Haltestelle Mülheim West. Während die Eisenbahnstrecke gerade von einem auf der Linie 112 eingesetzten M8 überquert wird, fährt darunter der 422 074 als S1 in Richtung Dortmund:



Auch der Außenast der Linie 110 nach Styrum ist einstellungsbedroht; dies beträfe vier Haltestellen. Hier fährt die Straßenbahn auf einem attraktiven Brücklein über einige Bahngleise, aber autofreie Bilder sind etwas schwierig. Und hier sieht man auch gut, wie dreckig die Wagenfront sein kann, wenn kein Blechstreifen draufgeschweißt ist:



Die katholische St. Marienkirche bietet einen schönen Hintergrund für M8C 271, der auf der Linie 112 in Richtung Oberhausen unterwegs ist:



Kurz darauf kam der M6D 291 von der Styrumer Endstation Friesenstraße zurück:



und nur wenig später der 298. Auf der Linie 110 war an diesem Tag der Fahrplan irgendwie aus den Fugen geraten, und nach einer extrem langen Taktlücke folgten dann zwei Wagen (zeitlich) recht dicht aufeinander:



Fahrleitungsarbeiten wurden per Gerüst ausgeführt:



Ebenfalls schon gesehen - mit den 293 fuhr ich bis zur Endschleife Friesenstraße und machte das obligatorische Endstellenbild:



Nun war es Zeit, was zu Essen, und was wäre ein Bericht der RNLF ohne leckere Essensbilder ;-)
Die Bahnhofsgaststätte im Bahnhof Styrum "Zum alten Bahnhof" fand ich absolut empfehlenswert. Im ehemaligen Warteraum gibts zur Abwechslung mal deutsche Küche mit täglich wechselnden Menüs zu sehr erschwinglichen Preisen und in stilvollem, herrlich altmodischen Ambiente. Im Sommer wäre der angeschlossene Biergarten sicher eine Empfehlung gewesen. Neunundneunzig Punkte:



Volle hundert Punkte hätte es übrigens gegeben, wenn man das Bier nicht in einer Art Schnapsgläsern (0,2 Liter) serviert hätte. Aber das scheint regional so üblich zu sein ;-) An der Wand hingen zahlreiche Bilder mit Eisenbahnmotiven. Ich zeige hier mal den roten ETA 515 mit der Doppeltraktion aus V60:



An die ETA kann ich mich noch gut erinnern, früher(TM) pendelten die ab Styrum zum Bahnhof Duisburg-Meiderich-Süd. Nicht nur die ETA, sondern auch die Strecke nach Meiderich sind leider seit 1995 Geschichte. Ein Bild aus besseren Tagen soll daher diesen Teil beenden - 515 541 ist am 27. April 1987 im Bahnhof Mülheim-Styrum in Richtung Meiderich abgefahren:



Soviel für heute, der dritte Teil demnächst.

Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.05.12 18:37.
Thema Autor Datum/Zeit

» Endzeitstimmung in Mülheim (Teil 2 von 3, 27 Bilder) (1184 Klicks)

Lokleitung 06. Mai 2012 18:35

Re: Endzeitstimmung in Mülheim (Teil 2 von 3, 27 Bilder) (384 Klicks)

jo-ke 07. Mai 2012 21:16



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