ja, es ist italienisch, wie der visierte Reiseprofi ohne Probleme sicherlich festgestellt hat. Für die weniger Intellektuellen (so wie mich!), hier nun die Übersetzung des Titels:
Unterwegs auf dem Marlinger Waalweg.
Kurz zur (allgemeinen) Information: Waale sind in
Graubünden und
Tirol über weite Strecken künstlich angelegte Bewässerungskanäle. Neben diesen Kanälen befanden sich zwecks Instandhaltung eben die Waalwege. Heute sind einige von diesen zu Wanderwegen ausgebaut.
Aber nun weiter im Text und zum ersten Bild:
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Ein Triebwagen der
Vinschgaubahn (Ferrovia della Val Venosta) fährt zwischen
Rabland und
Töl an der
Etsch entlang nach
Meran.
Nun ein bisschen Wissen: Die private
Actiengesellschaft Vinschgaubahn eröffnete die ca. 60 Kilometer lange Strecke von
Meran nach
Mals am 1. Juli 1906. Eine geplante Verlängerung von
Mals ins österreichische
Landeck (im Tunnel unter dem Schloss lagen bereits Schienen) würde zwar begonnen, da
Tirol nach dem Ersten Weltkrieg geteilt wurde, verhinderte dies die Verwirklichung.
Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm die Strecke die
italienischen Staatsbahn (Ferrovie dello Stato – FS), investierte jedoch nur wenig in die Infrastruktur (kennt man ja von irgendwo her – oder?). Nachdem der Transporte von Obst auf die Straße verlagert war, kam dem Güterverkehr kaum noch Bedeutung zu → die Bahn wies ein immer höheres Betriebsdefizit auf.
Im Jahr 1987 wurde die Gesamtstilllegung vorgesehen. Am 9. Juni 1990 verkehrte der letzte planmäßige Zug und die Strecke wurde stillgelegt.
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Seit 2005 fahren wieder Züge, wie auf dem Bild oben ein Zugverband kurz vor dem Bahnhof (eigentlich Hp)
Rabland. Betrieben wird sie von der
SAD Nahverkehr AG (EVU) und von de
r Südtiroler Transportstrukturen AG (EIU).
Alle Stunde verkehrt ein Nahverkehrszug, alle zwei Stunden ein Eilzug.
Für den Betrieb stehen zwölf dieselelektrische Triebwagen des Typ
Stadler GTW 2/6, bezeichnet als
ATR 100-001 bis
012 zur Verfügung.
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Im Bahnhof
Töl finden die Zugkreuzungen statt. Warum links im Bild ein kurzer Gleisstummel mit Prellbock ist, erschließt sich mir jedoch nicht.
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Interessant auch dieses Gebäude im Bahnhof
Töl: Unten ist ein mechanisches Stellwerk, im ersten Stock scheint der Wasserbehälter untergebracht (gewesen) zu sein. Auf jeden Fall sieht es mal heute so aus, ob dies früher(TM) so war, entzieht sich meiner Kenntnis – und zum fragen war leider keiner da.
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Noch ein kurzer Blick in die Gegenrichtung (→
Meran), bevor die eigentliche Wanderung auf dem Waalweg für uns beginnt.
Zwischen dem
Josefsbergtunnel (579 m – im Bild) und einer 80 Meter langen Galerie liegt ein Viadukt, leider ohne Zug, da meine Begleitung nicht gewillt war 50 Minuten auf den nächsten zu warten.
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Im Hintergrund übrigens ein interessantes Reiseziel, die Brauerei Forst!
Ein Blick in die Zukunft: Am 16. Dezember 2014 beschloss die Südtiroler Landesregierung, die Bahnlinie in den nächsten Jahren zu elektrifizieren. Konkret soll dies ab 2015 bis 2018/2019 erfolgen.
Dadurch könnte die Kapazität pro Zug erhöht und der Fahrplan verdichtet werden und Züge durchgängig bis
Bozen fahren. Die Kosten für die Elektrifizierung, Anpassungen von Bahnhöfen, Strecke und Rollmaterial werden auf rund 56 Millionen Euro geschätzt.
Bis jetzt fahren aber noch Dieselzüge, wie hier auf dem kurz vor dem
Marlinger Kehrtunnel.
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Nach dem Kehrtunnel erreicht der Zug den Bahnhof von
Marling, bevor er in einer weiten Schleife über die
Etsch nach einer Fahrt durch weite Apfelplantagen den Endpunkt
Meran erreicht.
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Nun zur Bahnlinie Meran - Bozen, die am 4. Oktober 1881 (von der
Bozen-Meraner Bahn als private Secundärbahn) eröffnet wurde.
Die eingleisige Bahnstrecke ist 31.8 km lang und heute Teil des italienischen Staatsbahnnetzes. Auf Ihr fahren Züge der
Trenitalia, der
Südtirol Bahn und der
Vinschgaubahn.
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Im Bahnhof
Meran-Untermais ein lokbespannter Zug der italienischen Staatsbahn. Über den Typ müsste sich die
Lokleitung einklinken, bevor ich hier Halbwissen von mir gebe!
Ein letztes Bild ins Tal von zeigt einen Zug der Zweisystem-Gelenktriebzüge
Stadler Flirt der
SAD in Sinnich Richtung
Bozen. Diese Zuggattung soll nach erfolgter Elektrifizierung auch auf der
Vinschgaubahn zum Einsatz kommen.
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Am Ende der Wanderung in
Lana angekommen, setzten wir uns in den Linienbus, um über
Meran wieder zu unserem Urlaubsquartier zu gelangen – auf dem Bild fährt der
Solaris gerade die Haltestelle
Töl Brücke an.
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Vor drei Jahren waren noch alle Linienbusse der drei Verkehrsunternehmen in einheitlichen orange, jetzt sind die neuen Fahrzeuge der
SASA (Städtischer Autobus Service AG, italienisch
Società Autobus Servizi d’Area) gelb, die der
SAD (Südtiroler Automobildienst, italienisch
Trasporto Locale spa) in einem hellgrün lackiert.
Lediglich die Busse der
TAG (Tiroler Autobus Gesellschaft) offensichtlich weiterhin in orange, zumindest habe ich keine andere Farbe gesehen.
Auch irgendwie unverständlich: Für 15,-- € (Mobilcard) fährt man sieben Tage lang um
Meran relativ günstig mit dem Bus (Takt in der Stadt und den Umlandgemeinden tagsüber alle 15 Minuten), der Fahrschein zählt auch für den stündlich verkehrenden Bus
Meran – Naturns.
Die neben der Straße verlaufenden
Vinschgaubahn darf damit allerdings nicht benutzt werden, dafür benötigt die Bikemobil Card für (7 Tage) 34,-- €.
Im Preis ist zwar ist einmal Fahrrad entleihen dabei – aber wer will das schon?
Salü Erhard