Kurztrip in die hohe Tatra, Teil 2, 21 Bilder (900 Klicks)

Link zu >>> Teil 1 <<<


Am Sonntag, den 22.01.2017 stieg ich in Košice aus meinem Nachtzug aus. Zunächst schaute ich mich auf dem Bahnhof ein wenig um.

Ganz in gelb strahlte die 162 113 von RegioJet, die den Staatsbahnen in Tschechien und der Slowakei offenbar gewaltig Konkurrenz machen. Sie ist einen von neun Loks, die 1992 gebaut wurden, aber wegen Geldmangel von der tschechischen Bahn nicht abgenommen wurden. Škoda verkaufte sie 1995 nach Italien, wo sie zunächst als Baureihe E630 bei der Ferrovie Nord Milano im Einsatz standen. 2010 wurden sie von dort durch RegioJet zurückgekauft, die sie nun im tschechischen uns slowakischen Gleichstromnetz vor ihren Zügen einsetzen.



An einem Ende zog die 721 065 die Autotransportwagen von meinem Nachtzug ab...



...während die übrigen Wagen von der formschönen 110 034 in die Abstellung befördert wurden.



Draußen vor der Tür warf ich einen Blick auf den sonntagmorgendlichen Straßenbahnverkehr, der im wesentlichen von den 33 Niederflurwagen des Typs Vario-LF2 plus bestimmt wurde:



Für einen Euro Lagerungsgebühr gab ich mein Gepäck bei der Gepäckaufbewahrung ab, besorgte mir eine IC-Fahrkarte und ging auf den Bahnsteig zurück. Neben Dieselpower in Form von 757 010 war die Zweisystemlok 363 147 mit einem weißrussischen Schlafwagen angekommen:



Hier mal der Überblick über das slowakische Streckennetz, freundlicherweise in Wikimedia Commons von user ENG-N1 zur Verfügung gestellt:



Ich setzte mich in den IC und fuhr in Richtung Poprad-Tatry. Unterwegs in Kysak stand diese Brotbüchse recht passend:



Die Fahrt nach Poprad gestaltete sich angenehm, aber trotz guter Prognosen wollte sich die Sonne nicht wirklich zeigen. Natürlich auf dem völlig falschen Gleis und ohne Vorwarnung zeigte sich in Poprad dieser Güterzug mit der Doppellok 131 077/078:



Eigentlich stand ich am Bahnsteig nebenan, um die Ausfahrt dieses Stadler Gtw 2/6 mit Flöööörtgesicht aufzunehmen...



...und so hätte ich fast die am Güterzug nachschiebende 183 037 verpasst. Man verzeihe mir die Zeunerthaftigkeit des Bildes:



Auf der meterspurigen elektrischen Tatrabahn, die zwar so heißt, aber schon seit Jahren nicht mehr mit Tatrawagen betrieben wird, rückte die Doppeleinheit aus 425 953 und 956 zur Mittagspause ins Depo ein:



Für mich gings weiter mit dem Schnellzug nach Štrba (in der Karte mit einem roten Punkt gekennzeichnet). Zuglok war die Zweisystemlok 363 147, die mir schon in Košice vor die Kamera gefahren war:



Nun kam die Sonne ein wenig heraus, und der Winter zeigte sich von seiner schönsten Seite:



Der Fußweg zu dem bekannten Fotopunkt außerhalb von Štrba war einigermaßen vom Schnee geräumt, der Nebel hob sich und gab den Blick auf die Berge frei. Das Panorama war wirklich einzigartig:



Zum Fotografieren musste man natürlich die Wege verlassen. Ich orientierte mich zunächst mal an den Fußstapfen meiner Vorgänger, landete aber Sonnentechnisch auf der falschen Seite. Kein wunder, dass der Zugbetrieb jetzt recht rege war. Zunächst kam 362 014 von Štrba Richtung Košice:



Auch RegioJet war wieder unterwegs. Gerne hätte ich auch eine gelbe Lok an den ehemaligen ÖBB-Eurofimawagen gesehen. Mit einer 163 hatte ich nicht gerechnet, denn die Züge Richtung Bratislava benötigen (benötigten?) ja Mehrsystemloks. Es kam der schwarz/grüne Vectron 193 276 von ELL. Wenn's stimmt hat RegioJet mittlerweile aber die Züge auf der Relation Košice - Bratislava eingestellt:



An dem sehr kurzen und mit einem Autotransportwagen behängten EC 242 vergnügte sich die tschechische 150 209:



Ich wechselte die Seite und hoffte auf regen Güterzugverkehr, wurde in dieser Hinsicht aber enttäuscht. Vor dem großartigen Hintergrund kam von oben die Doppel-Doppellok-Lz aus 131 053 + 054 und 131 031 + 032. Beide sind entgegen der meisten 131er mit den schnittigen einbeinigen Stromabnehmern ausgerüstet:



Und was passiert, wenn man mal eine schöne Fotostelle aufgesucht hat und man dem deutschen Triebwageneinerlei entronnen ist - als nächstes kommt ein Triebwagen, und zwar ein Tschechenpendolino der BR 681 als "SuperCity" 241. So ziemlich das übelste, was auf dieser Strecke unterwegs ist, aber ein schönes Bild ist es trotzdem geworden:



Entschädigt wurde ich mit mit dem nachfolgenden IC 511 aus Bratislava und seiner Zuglok 350 019:



Wie man am vorigen Bild schon erkennt, zogen wieder Wolken vors Gebirge. Es dauerte nicht lange, und die Berge waren kaum mehr zu sehen:



Weiter geht es dann in Teil 3 mit den restlichen Bildern dieses Sonntags.

Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.02.17 13:49.