Vorwort:
Bei den – eigentlich immer schönen und informativen – Reiseberichten liest man ab und an in den Kommentaren, warum eigentlich nie (oder meinetwegen auch selten) Berichte „aus der Region“ eingestellt werden.
Nun will ich diesem Manko abhelfen und das
Heidelberger Streckennetz ein wenig zeigen.
Erwartet aber bitte keine perfekten Aufnahmen (dies sei anderen vorbehalten), sondern meine Schnappschüsse zeigen
Betriebssituationen, in denen eben Masten, Schilder und Passanten/Fahrgäste und sogar Fahrzeuge vor den Bahnen zu sehen sind!
Bericht:
Heute meine Fortsetzung der Streckenwanderung durchs
„schwarze Loch“:
Kurz hinter der Haltestelle
Eichendorfplatz an der Kreuzung Karlsruher Straße/Am Rohrbach fährt Anfang September 2016 die
rnv8 3273 als Linie 23 nach
Handschuhsheim.
Warum die Radfahrspur/Sonderstreifen (da gibt es wohl mehrere verschiedene Auslegungen) an der Haltestelle
Eichendorfplatz enden und nicht mehr Richtung
Rohrbach weitergeführt wurden entzieht sich meiner Kenntnis.
Ist aber auch eigentlich wurscht – an der Verkehrssituation ändert sich dadurch eigentlich nichts.
Der 18. November 2016 war ein stürmischer und regenreicher Tag. In einer kleine Wind- und Regenpause gelang mir dieses – zugegebener Maßen nicht sehr scharfes Bild – zweier
Variobahnen der zweiten Bauserie beim Fahrgastwechsel in der Haltestelle
Rohrbach Markt.
Zu dieser Zeit war dies noch leicht an der Lackierung zu unterscheiden, wenn alle Bahnen (die, der ersten Bauserie) ihre 16 Jährige HU hinter sich haben, wird dies nicht mehr so leicht möglich sein.
Am gleichen Tag folgt der
M8CNF dem Verlauf der Karlsruher Straße Richtung
Rohrbach Süd.
Für die Ahnungslosen (damit sie es nicht bleiben); die – eigentlich - durchgehende vierspurige Römerstraße von
Heidelberg kommend endet am
Rohrbach Markt, seit der Haltestelle
Markscheide liegen die Schienen in der Karlsruher Straße.
Aber dies ist ja etliche Meter nördlich nicht viel anders(ter): kurz nach der Brücke über die
Odenwaldbahn geht die bis dahin vierspurige Römerstraße plötzlich in eine Verkehrsberuhigung über, der IV-Verkehr muss scharf links in die Schillerstraße abbiegen →
Heidelberg halt!
Und für die Historiker: An dieser Stelle zweigte einst (nach links) die Strecke nach
Kirchheim in die Heinrich-Fuchs-Straße ab.
Wenn sich
Heidelberg, so wie
MA/LU einst Gedanken gemacht hätte, die Straßenbahn wenigstens teilweise „unter die Erde“ zu bringen – hier wäre meiner Meinung nach die geeignetste Stelle gewesen.
Mitten auf der Fahrbahn ist eigentlich (außer den „optimierten“ Signalschaltungen) der verspätungsanfällige Streckenabschnitt auf der Verbindung
Heidelberg – Leimen.
Hier wäre ein schönes Vergleichsbild zu früher(TM) möglich, wenn ich eines hätte. Vor vielen Jahren, als ich (beruflich) mit dem Straßenbahnfahren angefangen habe, befand sich die Haltestelle
Ortenauer Straße noch an der Stelle des Fotografen.
Dort, wo sich heute die Haltestelle
Ortenauer Straße befindet, lag eine dreigleisige Wendeanlage, aufgebaut wie
Rohrbach Süd. Nur lagen die Gleise deutlich enger beisammen, in das Mittelgleis konnten höchstens die 2,16 m breiten
Gtw6a und
Gtw8a gestellt werden – und dies auch nur mit eingelegten Spiegeln.
Heute findet der Fahrgast eine deutlich bessere Ein- und Ausstiegssituation vor. Er steht nicht mehr an einer schmalen Insel mitten auf eine vielbefahrenen, vierspurigen Straße und kommt ebenerdig in/aus den Fahrzeug.
„Erkauft“ hat man sich dies mit einer ziemlich engen S-Kurve, die nicht gerade förderlich für die
Multigelenkfahrzeuge ist.
Seit der Verlegung der Haltestelle und dem Abbau der Wendeanlage enden alle Kurse der Linie 24 in
Rohrbach Süd, dies wurde früher(TM) nur zu den Hauptverkehrszeiten gefahren, wenn „der Berufsverkehr rum war“, endete die Linie 24 an dieser Stelle.
Mit den heutigen 2,40 m breiten Fahrzeugen hätte man in dieser Wendeanlage eh' nicht mehr umsetzten können!
Warum man die Haltestelle 60 m lang gebaut hat, erschließt sich mir (eigentlich) nicht. Bei 40 m Länge (wie alle anderen auch) hätte man zum gleichen Preis z.B. eine Seite der Haltestelle
Freiburger Straße erhöhen können – wie gesagt
hätte.
Nach der Ortenauer Straße beginnt der eigene Gleiskörper, auf dem gerade
GTW6D 3263 als Linie 24 das ehemaligen
„Amikrankenhaus“ passiert.
Wer hätte an dem Tag, an dem diese Aufnahme entstanden ist, gedacht, dass
Heidelberg einmal ohne amerikanische Soldaten ist?
Irgendwie habe ich auf diesem Streckenabschnitt nur Bilder mit
„Rögnerwetter“, obwohl meine Bilder in unterschiedlichen Jahren entstanden sind.
Eine rnv8 wartet am Signal der Straßenquerung Christian-Bitter-Straße auf die Weiterfahrt. Der geneigte Fahrgast (bzw. Fotograf) erahnt an dieser Stelle, warum die Linie 24 zur Zeit eine der unpünktlichsten der
rnv ist
Beim betrachten dieses Bildes fällt mir immer der Spruch eines Forenmitgliedes ein: „Die ganze Strecke ist versaut, wenn man Mittelmasten baut“.
Dass Diese auf Bildern nicht immer störend wirken, zeigt eigentlich dieser Schnappschuss von der Haltestelle
Freiburger Straße Richtung
Leimen:
Böse Zungen behaupten immer, dass die
HSB Ihre Haltestellen Richtung
Leimen deshalb nicht auf 60 m Länge (gut – Ausnahme
Ortenauer Straße) ausgebaut hat, damit die
OEG hier nicht fahren kann.
Dass sich die Zeiten ändern, zeigt mein folgendes Foto: Im Bereich der Boxbergabfahrt, umgangssprachlich auch am Hundeplatz, fährt eine
rnv6 der
OEG Richtung
Rohrbach Süd.
Seit einigen Tagen ist auch dieses Foto historisch: Mit einer Schrankenanlage versehen heißt diese Stelle nun
Bü Nord.
Und ja – ich stand mitten auf der Straße – nur kurz hinter mir (und meinem Auto, vor dem ich stand), geht die auf dem Bild zu sehende gut ausgebaute Straße als ca. 5 m breiter, geteerter Feldweg weiter → und genau so viel Verkehr herrscht hier!
Im Dezember 2016 wurde in der Umsetzanlage
Rohrbach Süd eine neue Signalanlage montiert. Nachdem man (sehr) viele Jahre ohne eine solche ausgekommen war, wurde eine provisorische errichtet, dessen Masten auf dem folgenden Bild noch zu sehen sind (die mit dem rot/weißen Betonfüßen):
Das Bild entstand bei der Abnahme der momentanen Signalanlage, die aus einem Sh1 Schild und einem Gleismagnet besteht.
Selbstredend hatte ich (wir) unseren Aufenthalt der Betriebszentrale telefonische gemeldet und trugen die entsprechende Warnkleidung, während uns
Tw 3272 auf seinem Weg nach
Leimen passiert.
Beim betrachten des folgenden Bildes könnte man (oder Frau) durchaus ein Lied von Reinhard May im Hintergrund laufen lassen.
In irgendeinem singt er die Strophe: An einem nebligen Novembertag ….....................
Leider fällt mir momentan nicht ein; welches.
Auch entstand dieses Bild nicht im November, sondern an Nikolaus.
Zu meinem letzten (heutigen) Bild noch eine kleine Geschichte:
Von meinem Nachbarn (arbeitet in
Leimen), muss ich mir des öfteren anhören, dass es die Schrankenanlage des
Bü L 600 überhaupt nicht gut findet. Immer, wenn der angefahren käme, wären diese geschlossen und er müsse warten.
Meist entgegne ich Ihm, dass auch wenn ich gefahren käme, die Schranken geschlossen seien – aber ich finde dies gut, denn ich müsse (geschlossene Schranken!) nicht halten!
Das Ausnahmen die Regel bestätigen, zeigt ein letztens Bild: An einem der (seltenen) Tagen, an denen ich an dieser Stelle mit meinem Pkw unterwegs bin, muss auch ich halten:
Und kaum verlässt man
Heidelberg, ist auch schönes Wetter; die Gemarkungsgrenze
Heidelberg/Leimen befindet sich ziemlich genau am Ende der Eingleisigkeit.
Der Erdbeerverkaufsstand auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich noch auf
Heidelberger Gebiet, das anschließende Weingut Seeger liegt bereits in
Leimen.
Salü Erhard