Damals und Heute: Der OEG-Bahnhof Edingen(Baden) (2145 Klicks)

Guten Morgen.
Zur Zeit finden im EG des OEG Bahnhof Edingen umfangreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten statt.
Aus diesem Grunde habe ich die offenen Türen genutzt und einen schon lange gehegten Plan umgesetzt.
Mein Onkel, Fritz Zimmer (80), hat lange Jahre dort im Bahnhof im ersten Obergeschoss gewohnt, er war u.a. dort
Bahnhofsvorsteher und Fahrdienstleiter. Ich wuchs quasi auf der Terrasse und dem dortigen Bahnhofgelände auf,
Wochenendbesuche "bei Zimmers" waren für mich immer ein Highlight, und sicherlich nicht ganz unschuldig an meinem
späteren Werdegang.
Fritz hat sehr viel fotografiert und mir seine umfangreiche Diasammlung vermacht.
Seit ca. 25 Jahren wohnt das Ehepaar Zimmer nun woanders, und die Wohnungen im EG selber standen nach diversen Nachmietern
auch schon lange Jahre leer, das ist aber eine andere Geschichte...
Einige Bilder möchte ich euch heute zeigen, in loser Folge folgen weitere.



Beginnen möchte ich mit den wohl ältesten Aufnahmen des Bahnhofs, ca. 1928:

Im Hintergrund sieht man den Steuerwagen, erkennbar an den fehlenden Widerstandsaufbauten, eines der legendären Halbzüge.
Der Zug steht auf dem sog. "Neckarhäuser-Bahnhof", von hier zweigte die Nebenstrecke über Neckarhausen nach Seckenheim ab.
Bis zum Neubau der geraden Verbindungsstrecke zwischen Edingen und Seckenheim war dies die originale Streckenführung.


Heute hat sich alles ein wenig verändert und ohne gravierende Mastschäden sind kaum noch Bilder zu machen.
Die Nebenstrecke ist Geschichte.


Blick aus der Gegenrichtung, ein Halbzug steht abfahrbereit Richtung Mannheim.
Man beachte die damalige Gleisführung, über eine DKW im Streckengleis war das Betriebshofgelände angeschlossen.


Auch heute, kaum wiederzuerkennen. Ein drittes Bahnsteiggleis kam hinzu, dieses dient heute dem Anschluß an die Streckengleise.

Natürlich hat sich auch im Bereich der Wagenhalle so einiges getan:


Kurz nach der Eröffnung sah es so aus, frisch geschottert und noch alles ganz sauber.
Ganz links die Gleise der Neckarhäuser Strecke, in Bildmitte Rangiergleisanlagen für den umfangreichen Güterverkehr,
besonders für die Zuckerrübenabfuhr. Die großen Rampenanlagen wurden später gebaut.


Auch heute, alles eher übersichtlich, mit Fahrstraßenanlagen für den umfangreichen Park+Ride Verkehr.
Rechts, zwischen der Wagenhalle und den Streckengleisen kam ein Gleis hinzu, Gleis 26. Dieses dient hauptsächlich für Bremsproben und zur Umfahrung der Halle.
Mit der Modernisierung der Halle in den 70ern wurden die Toreinfahrten geändert um den nötigen seitlichen Sicherheitsabstand herzustellen.
Dazu wurden die Gleisanlagen entsprechend angepaßt.

Zwischenzeitlich hat sich aber noch so einiges verändert:

Hier sieht man links die Gleise der Nebenstrecke, bei genauem Hinsehen erkennt man dort einen der Pufferwagen für den Rollbockverkehr.
In Bildmitte vier Drehschemelwagen für den Schienentransport, links und rechts der überdachten Umladerampe aufgebockte Regelspurgüterwagen
sowie einen der Gütertriebwagen 18-20.


Dunkle Wolken ziehen auf, die Nebenstrecke ist abgebaut, aber es findet noch reger Güterverkehr statt.
In Bildmitte das Sturzgerüst für die Zuckerrübentransporte und drei aufgebockte, gedeckte Regelspurwagen an der Umladerampe sowie einen der Tg.


Heute sind die abgebauten Gleisanlagen längst neubebaut, und es wundern sich einige Anwohner plötzlich über die gelegentlich arttypischen
Geräusche eines Bahnhofs.


Hier sehen wir die alte Verbindung der Betriebshofanlagen über das auf den obigen Bildern zu sehende Gleis, kurz vor dem Umbau.
Das spätere "Gleis 3" liegt schon und wartet nur noch auf den Anschluß.


Wenig später sah das dann so aus, am frischen Teer des Niedrigbahnsteigs erkennt man noch die alte Gleisführung.


Heute ist das auch alles ein wenig verändert.

Soweit mal für heute, ich hoffe es gefällt. Jetzt ist ja wieder Motorradzeit und dann werde ich mich wieder
"auf Strecke" machen für weitere Vergleiche.

[fingers-welt.de] <--- BITTE BEACHTEN! Bilder vom Treffen 2021 sind jetzt anschnur!

An Röhren kann man sehen, wenn sie gehen. Und auch riechen, wenn sie siechen.