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Re: Der große Lokleitung-Adventskalender, Türchen 12 (571 Klicks)

12. Dezember 2019 22:11
Die Verbände fuhren überwiegend im Schülerverkehr und wurden in der Regel von den Tf sowohl gebildet als auch getrennt (wenn sie nicht gerade als Verband schon ausrücken mussten). Es gab da alle möglichen Varianten. Allen gemeinsam war, dass bis in die 1990er Jahre immer zwei Triebfahrzeugführer auf einem Verband eingesetzt waren, und der VB sich im Störfall problemlos trennen und solo weiterfahren ließ. Man war also nie alleine, wenn sich die Düwags mal nicht so richtig miteinander vertragen wollten oder aus irgendwelchen Gründen der Hauptschalter im zweiten Wagen raussprang.

Über lange Jahre gabs im Schülerverkehr einen Verband, der von Käfertal bis Schriesheim fuhr und weiterfahrende Kunden ab Schriesheim in einen Rastatter-Zug aus Tw und zwei Bw umsteigen mussten. Der zweite Tf hatte im hinteren Wagen spätestens an der Zentgrafenstraße den Führerstand gewechselt, sodass der Richtungswechsel in Schriesheim innerhalb weniger Minuten möglich war. "Bügel auf" drücken, Automaten einlegen und zurück Richtung Käfertal (wo dann abgehängt wurde). Der Durchlauf von Zugverbänden ins Stadtgebiet MA war lange Zeit eine große Ausnahme und kam erst vereinzelt vor, als ab etwa 1988 die Weichensteeurung komplett auf IMU umgestellt war.

Wir hatten mal eine Zeitlang einen Fahrplan, da wurde der Abschnitt Edingen - Schriesheim zur HVZ durch Verbände verdichtet. Da die Strecke an der Bergstraße noch eingleisig war, war die Durchlässigkeit natürlich eingeschränkt.
Also fuhr man als VB von Edingen nach Schriesheim, trennte, der vordere Wagen fuhr nach Weinheim weiter, der zweite als Zwischentakt nach Edingen zurück, wo dann aufs andere Streckengleis umgesetzt wurde, der aus Mannheim kommende Solowagen ankuppelte und das Ganze sich wiederholte.

Zu Mathaisemarktzeiten lief das manchmal ähnlich ab, nur, dass die Verbände auf dem Abschnitt Edingen - Schriesheim - Käfertal fuhren und dort jeweils getrennt und in der Gegenrichtung wieder angehängt wurden.

Mit Aufkommen der Klima-Gt8 hatte der zweite Tf auch noch die ehrenvolle Aufgabe bekommen, jeweils die Einstiegsnummern der Entwerter in "seinem" Wagen umzustellen. Da die ersten drei Bauserien der Düwags ursprünglich Entwerter mit mechanischen Uhren hatten, die zu den neuen elektronischen in den Wagen 111-116 inkompatibel waren (und erst in der ersten Hälfte der 1990er Jahre nach und nach umgerüstet wurden), hatte man das Signal der Entwertersteuerung von der Kupplung entfernt und im zweiten Wagen mussten die Einstiegsnummern separat umgestellt werden (anfangs noch an jedem Halt - Kurpfalzbrücke = 01, Lessingstraße = 02 usw. mit Lücken bis MA Hbf = 62 und Heddesheim = 65).

Ab Ende 1989 gabs dann den Verkehrsverbund, dann wurde nur noch an den Wabengrenzen umgestellt. Die alten Entwerter konnten die Einstiegsmerkmale aber nur zweistellig als Zahl aufdrucken, die erste der drei möglichen Stellen war ein Buchstabe. Und dann hat man für alle Waben, die mit 1xx beginnen, als erste Stelle das I eingestellt. Für Heidelberg also z.B. I25...

Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.19 22:12.
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Der große Lokleitung-Adventskalender, Türchen 12 (1038 Klicks)

Lokleitung 12. Dezember 2019 17:39

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Erbsenzähler89 12. Dezember 2019 21:01

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Lokleitung 12. Dezember 2019 22:11

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Zweisystemwagen 13. Dezember 2019 21:55

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Lokleitung 13. Dezember 2019 22:28

Re: Der große Lokleitung-Adventskalender, Türchen 12 (561 Klicks)

Zweisystemwagen 15. Dezember 2019 21:39

Danke für die Einblicke! (k.T.) (569 Klicks)

Eisdebahn 16. Dezember 2019 14:33



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