Re: ...aber etwas fehlt noch... (381 Klicks)

Wenn das Wort voraussichtlich nicht drin gestanden hätte, dann tät ich mir jetzt Gedanken machen ) Aber so sehe ich dem erstmal gelassen entgegen. Was nämlich schon alles abgestellt werden sollte, und was immernoch rumfährt, und wie es teilweise bei Fahrzeugmangel so aussieht, das spricht eine andere Sprache. Das nennt man dann Unterschiede zwischen Soll- und Ist-Zustand.

Es war davon die Rede alle Sechsachser in LU abzustellen, mehr noch, es sollten alle reinen Hochflurfahrzeuge in LU abgestellt werden (angeblich aufgrund Beschwerden über Hochflurwagen auf der 12, die mEn dort aber eh nicht wirklich zwingend nötig sind). Es sollten bei der OEG alle unrotkuppligen in Rente geschickt werden. 5 Sechsachser, 7 Achtachser, ne Handvoll OEG-GT8 und alle Hängebauchschweine sollen durch nichtmal die Hälfte an Neufahrzeugen ersetzt werden? Ich hab da noch in Erinnerung, daß man mit Museumsfahrzeugen Linienverkehr fuhr, weil keine Linienfahrzeuge da waren (unter anderem, weil Werbung auf Fahrzeuge draufgeklebt wurde).

Allen Ankündigungen zum Trotz: Hochleistungspräzisionstriebfahrzeuge aus dem Hause Düwag werden noch sicher für 5-10 Jahre fahren, wenn nicht außer den ohnehin schon bestellten Fahrzeugen noch weitere 10-15 Neufahrzeuge beschafft. Alles andere wäre reiner Selbstmord für die RNV. Schon jetzt sieht die Fahrzeugreserve teilweise sehr eng aus, ob wir jemals wieder den Tag erleben werden, an dem sämtliche OEG-V6 nicht wegen Ersatzteilmangel abgestellt sind bzw. Reparaturen und Hauptuntersuchungen zwangsweise in die Länge gezogen werden und 117-122 gleichzeitig fahren? Die Rechnung für die Ludwigshafener Ausfahrten ist vor 10 Tagen hier drin gestanden, man kam zum Schluß, daß eine mögliche Abstellung der VBL-Sechsachser auf jeden Fall den Einsatz von Hängebauchschweinen nach sich ziehen *muß*, weil es sonst aufgrund Werkstattreserven schlicht nicht aufgeht. (Funkspruch: "Wagenwechsel mangels Masse nicht möglich")

Die Umsetzung von Hängebauchschweinen nach LU verringert die Werkstattreserven in MA, die Abstellung aller Hängebauchschweine würde das komplette Ende der Linie 2 nach sich ziehen. Der Einsatz von kommenden OEG-RNV auf den Stadtlinien würde wieder einmal die Wahrscheinlichkeit von Zugausfällen auf der OEG vervielfachen.

Die Rechnungen, die angestellt werden sind teilweise hanebüchen. Die Linie 5 bzw. die OEG fährt nach wie vor überwiegend mit Hochflurfahrzeugen, die für den Stadtverkehr ohnehin viel zu wenig Türen haben. Das interessiert offenbar niemanden. Ich persönlich fände es gescheiter, wenn man die OEG-RNV die kommen werden nicht auf den Stadtlinien einsetzt, sondern auf den Rundkurs schickt, möglicherweise sogar mit eigens im Fahrplan verzeichneten Niederflur-Kursen. Fahrgastfreundlich wäre es in jedem Fall. Die Mannheimer Stadtlinien fahren nämlich schon komplett niederflurig (zumindest brüstete man sich damals damit), sofern Ludwigshafen seine Niederflurwagen alle fit hat und die auch auf der Strecke sind.

Bleiben zwei Varianten, entweder die Wahrsagung vom Fahrplaner ist ne Ente, oder der Verkehr wird mittelfristig zumindest auf einigen (oder gar allen) Linien zusammenbrechen. Letzteres wäre quasi eine Suizidandrohung des Unternehmens RNV. Es bleibt also spannend. Im Übrigen wären Nachrichten, die verkünden, daß man aus in der Vergangenheit gemachten Fehlern gelernt hat sicher interessanter zu hören. Hiobsbotschaften hatten wir in der Vergangenheit genug. Wenn ich schon Fahrgäste hören sage "da is ja mittlerweile die Bahn schon besser und pünktlicher als Ihr", dann wäre das für mich persönlich Grund genug, manche Planungen zu überdenken.

Noch ne abschließende Frage (auf die ich nicht wirklich eine Antwort aus der Chefetage erwarte):
Wäre kostbare Arbeitszeit nicht sinnvoller angelegt, wenn man statt Umpinselaktionen von Fahrscheinautomaten und Entwertern in odolgrün bzw orange-blau für die Aktualität der Fahrplanaushänge an den Haltestellen sorgen würde?