Gerade in der Fußgängerzone braucht man den eigenen Gleiskörper nicht. Ein Kilometer Strecke, kein Autoverkehr, aber dafür ne ganze Reihe Haltestellen, die die Leute bis vor den Laden bringen. Mit einer U-Bahn gäbe es am Paradeplatz ne Haltestelle, vielleicht eine am Wasserturm. Und das wär's dann auch schon gewesen.
Das perfekte System sieht so aus: Von den Vororten in die Stadt rein auf eigenem Gleiskörper, unbehindert vom Autoverkehr, Vorrangschaltungen. Höchstgeschwindigkeit von 70 oder 80 km/h. Anständige Haltestellenabstände, nicht zu kurz, aber auch nicht zu lange. In Wohngebieten sollten sie recht kurz sein, geht es dann zum nächsten ausgeprägten Wohngebiet, können sie etwas länger sein. Man ist schön schnell in der Innenstadt. Dort dann Führung durch die Fußgängerzone, weil die Leute dort hinwollen. Haltestellen in kurzem Abstand, damit die Leute auch wirklich bis vor die Türe ihres Ladens fahren können, denn dann fahren sie mit. Man nehme die Führung der Linie 1 von Rheinau in die Innenstadt - oder auch die Linie 7 von Neckarau (hier noch besser, weil sie nur auf eigenem Gleiskörper fährt) - so muss es aussehen, damit man damit auch im Interesse kurzer Reisezeiten und Fußwege (besonders interessant für gehbehinderte und Leute mit Kinderwagen) etwas anfangen kann.
In Bochum hat man gerade die letzte verbliebene Straßenbahnstrecke in der Innenstadt für hunderte Millionen verbuddelt. Der Einzelhandel in der nun Straßenbahnfreien Fußgängerzone hat nun aber derart kalte Füße bekommen, dass neben den geplanten zwei Buslinien nun noch eine dritte zwecks Belebung der nun fußvolkarmen Fußgängerzone durch dieselbe geführt wird. Spätestens hier ist es längst über das hinaus, was man noch absurd nennen kann...
Noch ein kleines Beispiel: Wie konnte die Straßenbahn in Wien z.B. 1947 am 1. November, wo traditionell ganz Wien auf die Friedhöfe geht, insgesamt über 2 Millionen Fahrgäste transportieren, wenn man heute glaubt, die U-Bahn unbedingt zu brauchen?
Gruß,
Christian