Willkommen! » Anmelden » Ein neues Profil erzeugen » Neueste Beiträge

Reif für die Insel: (Straßen-/Stadt-/Eisen-)bahnen in England (mB) (909 Klicks)

07. September 2014 13:48
Morsche,

nach einer kurzen Reiseberichtspause melde ich mich nun mit einem neuen Tw 237-Reisebericht(TM) zurück. Die Feunde von Essens-, Hotel- und Sprechblasenbildern sowie sonstigem abartigem Kram werden voll auf ihre Kosten kommen.
Die ersren fünf Teile meines diesjahrigen Sommerurlaubberichts handeln von einem Ausflug auf die wohl größte Nordseeinsel, wo man den Kapitalismus sozusagen erfunden hat. Nebenbei bemerkt auch die Eisenbahn.

Dieser Bericht erzählt euch von den Tagen 1+2 unserer Englandreise. Ich hoffe ich kann euch dieses wunderbare Land, das viele nur aus "Little Britain" und Inspector Barnaby kennen, etwas näher bringen.





Das Heimatland von Eisenbahn, Maggie Thatcher und James Bond erreichten wir natürlich mit der Eisenbahn, standesgemäß in der ersten Klasse. Das liegt natürlich nicht daran, dass user Hummelchen und ich jetzt den Geldschisser haben, sondern daran, dass es die Fahrt nach London von der DB über das Bonuspunkteprogramm (dafür musste ich ca. 3 Jahre sammeln) quasi für lau gab.
Da hier ist in der Klöner Firstclasslounge unsere erste Mahlzeit des Tages.




Hier stiegen wir vom IC auf den ICE nach Brüssel um. Die Thematik des Werbeplakats erschließt sich mir nur schwer. Wieso sollte man als Kölner nicht nach Düsseldorf wollen, schließlich ist D doch die viel schönere Stadt, wenn auch Köln inzwischen die schöneren Straßenbahnen hat.





In Brüssel hieß es dann erst mal einchecken. Die Prozedur mit Passkontrolle, Gepäckdurchleuchtung usw.. erinnert etwas an Flugreisen.




Über Rolltreppen gelangt man an einen speziellen abgeriegelten Bahnsteig, wo man vom Schaffner seines jeweiligen Wagens begrüßt wird.





Der Innenraum der an sich nicht sehr breiten Wagen besticht vor allem durch seine breiten und äußerst gemütlichen Sessel. Hier handelt es sich um die 1. Klasse (Standard premier) darüber hinaus gibt es noch die höhere Bussinuss premier und die normale 2. Klasse.





In den beiliegenden Infomaterialien erfährt man allerhand über Zug und Strecke.
Wir kennen ja alle die Vergleiche "das entspricht x Fußballfeldern oder Erdumrundungen" Den Vergleichsmaßstab Baguette kannte ich bis Dato noch nicht.





Nach kurzer Fahrzeit beginnt die Verköstigung an Bord. Es steht vegetarisches und totes Futter zur Auswahl.
Auch verdursten muss man nicht.





Bei solchen Angeboten muss man natürlich hin und wieder mal die PiBu aufsuchen. MonaLisa schaut auch immer schön zu, dass nichts daneben geht.




Ankunft in London, das erste mal per Bahn. Seit wenigen Jahren endet der Eurostar im frisch sanierten Bahnhof St. Pancras.





Unser erster Zielpunkt für diesen Tag war aber nicht die britische Hauptstadt, sondern die nordenglische Industriemetropole Manchester. Zur Weiterfahrt hatten wir uns einen 8-Tages Britrailpass(Interrail) genommen.
Um nach Manchester zu kommen mussten wir nur den 500 m entfernt liegenden Bahnhof London Euston aufsuchen, vor dem gerade diese beiden Doppeldecker posieren.





Nach weiteren ca. 3 Stunden Zugfahrt erreichten wir Manchester, wo wir unser Hotel bezogen.
Ganz nahe bei unserem Hotel lag eine brauchbare indische Futterbude. Als Freunde indischen Essens, nahmen wir das an und speisten zu zweit beinahe schon übersättigend für 25 Pfund, was im Landesvergleich recht günstig ist.






Nach dem das Essenfassen beendet war, suchten wir das Stadtzentrum zwecks Verdauungsspatziergang auf und machten am Bahnhof Piccadilly einige Eisenbahnfotos. Neben diesem ist von den großen Bahnhöfen Manchesters nur noch der Bahnhof Victoria am anderen Ende des Stadtzentrums in Betrieb.






Neuer Morgen, neues Glück. Am nahe liegenden Haltepunkt Deansgate bestiegen wir diesen Regionalzug nach Piccadilly, denn es Stand ein Besuch im weltweit bekannten nationalen Straßenbahnmuseum in Crich auf dem Programm. Dort wollten wir uns mit dem hier nicht registrierten User Fubby treffen, der schon seit einigen Wochen in England weilte.





Über Sheffield und Derby erreichten wir den Bahnhof Whatstandswell, der in einer malerischen Landschaft liegt, wie sich Lieschen Müller eben England vorstellt.





Nach einem steigungsreichen, ca. 1,5 Km langen Fußweg durch die malerische Heimat von Inspector Barnaby erreichten wir das Straßenbahnmuseum Crich, wo uns Southhampton 43 begrüßte.
User Fubby stellte bald fest: Die Bahnen werden nur von Alten Männern(TM) gefahren, die immerzu erwähnen, dass sie noch die Straßenbahn über die Tower Bridge gefahren haben.







Auf dem Museumgelände entstand schon seit den 60er Jahren ein Freiluftmuseum, das in Deutschland (noch) seinesgleichen sucht. Neben einer bloßen Fahrzeugpräsentation hat man hier eine komplette Stadtstraße mit Gebäuden wie Pub, Restaurants, Läden und einem Straßenbahndepot. Auch diese Brücke wurde woanders abgebaut und in das Museum verfrachtet.
Wäre schön, wenn sich das jüngere Wehmingen in den kommenden Jahrzehnten in eine ähnliche Richtung entwickelt. Das dürfte jedoch schwer werden, da man auf der Insel wohl generrell mehr für Tradition übrig hat, als das bei uns der Fall ist.






In einer Wagenhalle ist eine schier unüberblickbare Menge historischer Straßenbahnen vorzufinden.
Eines meiner (vielen) Lieblingsstücke ist London 1622. Er soll dir erste Doppeldecker der Semmelbahn werden.






Blick den Wagenfronten entlang. Auch viele prominente Fahrzeuge sind dabei. Wie Sheffields letzte Straßenbahn oder einer der berühmten Feltham-Wagen.
Leider stehen die Wagen aus Platzgründen recht eng beieinander.






Zurück zu London 1622
Blick in das Unterdeck des ca. 100 Jahre alten Wagens






Blick ins Oberdeck






Gegenüber des Depots befindet sich die Ausstellungshalle, in der auf die allgemiene Entwicklung der Straßenbahn und auf die der Britischen im speziellen eingegangen wird. Hier einige Pferde- und Dampfbahnen.





Nebenan wird ein Lackiervorgang vom rohen Holzwagenkasten zum finalen Lack gezeigt. Wer schon mal rot lackiert hat, kennt die Ansprüche, die in dieser Farbgebung stecken.





Gegenüber stehen einige "aktuellere" Modelle, wobei die Singledecker neben den Doppeldeckern ziemlich langweilig aussehen. Rechts übrigens ein Wagen der Straßenbahn Glasgow, den einige User noch von einem schonmal verlinkten Video kennen.





Vor einem Pub, den ein Verkehrsfreund Stein für Stein abgetragen und mit seinem PKW nach Crich gebracht hat wartet ein Southhampton 43 auf Fahrgäste.







Wir nahmen derzeit noch in einer Gaststätte mit Straßenbahnblick eine kleine Mahlzeit zu uns





Wir bestiegen dann Wagen 43 mit gefüllten Bäuchen. Hier ein Blick ins Unterdeck.




Über eine Wendeltreppe gelangt man aufs Oberdeck und wird aufgeklärt, dass es eher ungesund ist an die Fahrleitung zu greifen.




Blick auf den offenen Dachgarten.






Blick auf Wagen 159, der entgegenkommt, laut Anzeige wohl "gut voll"





So langsam ging die Öffnungszeit zu Ende und wir mussten los zum Bahnhof. Gerne wären wir noch länger geblieben und hätten uns das ein oder andere genauer angesehen, aber die Zeit reichte nicht. Nun galt es noch den Zug zu kriegen. Da der Ausgang für nutzer öffentlicher Verkehrsmittel etwas ungünstig liegt, beschlossen wir über die Mauer zu steigen.





Beim Umsteigen in Derby konnten wir noch ein weiteres Objekt der Begierde antreffen: Ein HST125, dessen Entstehungsgeschichte hier verlinkt ist.






Hier übrigens noch einer der kleinen süßen Regiotriebwagen.






Ein weiterer Anziehungspunkt Derbys ist dieser amerikanische Boeing-Stadtbahnwagen. Er stammt eigentlich aus San Francisco. Interessant ist aber, wie er nach Nordengland kam. Vor ca. 15 Jahren fand in Manchester irgendeine Sportveranstaltung statt, für die man zusätzliche Kisten benötigte. Da kam dann die Muni aus Übersee auf die Metrolink ungefähr so zu: "Wir haben da ca. 100 Boeingkisten, quasi neuwertig, seit 10 Jahren einfach so rumstehen, weil sie nix taugen".
Darauf entgegnete Metrolink: "Wir haben AnsaldoBreda-Kisten, unwahrscheinlich, dass es noch schlimmer geht".
Also ließ man eine Boeingkiste nach England kommen und testete sie nächtens auf dem Metrolinknetz. Wenig erfolgreich, denn man holte sich dann keine Amikisten. Eigentlich schade, denn hübsch sind sie ja.
Dieser hier landete dann zu irgendwelchen Testzwecken in Derby.






Auf dem Weg zum Bahnhof zurück konnten wir noch diesen TrieWa ablichten





Das hier ist übrigens unser Hotelzimmer im Campanile Manchester. Für ca. 30 Euro pro Person/Nacht inkl. umfangreichem kontinentalem Frühstück natürlich über etwas vergleichbarem in Leipzig oder Berlin, aber für britische Verhältnisse günstig.






Was hier aussieht wie ein Unterschichtswohnblock, sozusagen die Heimat von Vicky Pollard, war übrigens das Hotel von außen.
Thema Autor Datum/Zeit

» Reif für die Insel: (Straßen-/Stadt-/Eisen-)bahnen in England (mB) (909 Klicks)

Tw237 07. September 2014 13:48

Re: Reif für die Insel: (Straßen-/Stadt-/Eisen-)bahnen in England (mB) (489 Klicks)

Christoph Heuer 08. September 2014 11:08

Re: Reif für die Insel: (Straßen-/Stadt-/Eisen-)bahnen in England (mB) (438 Klicks)

Tw237 08. September 2014 20:28

Re: Reif für die Insel: (Straßen-/Stadt-/Eisen-)bahnen in England (mB) (441 Klicks)

Fantômas 09. September 2014 21:51

Re: Reif für die Insel: (Straßen-/Stadt-/Eisen-)bahnen in England (mB) (346 Klicks)

mor_ 11. September 2014 11:48



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicke hier, um Dich einzuloggen