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Vier Meter Waadt – Teil 3. (331 Klicks)

01. November 2023 12:33
Für Vergessliche: Teil 1 hier und Teil 2 do.


Nachdem (wohl) Alle nun über die gleichen Vorkenntnisse verfügen (sollten) → los geht’s:
(Original) am gleichen Tage, jedoch (virtuell) in der heutigen Schilderung wechseln wir von Bex nach Aigle; vom Bahnhofsvorplatz fahren drei meterspurige Bahnen (sozusagen) in die Seitentäler.

Widmen wir uns zuerst der (ehemaligen) Chemin de fer Aigle–Ollon–Monthey–Champéry (AOMC). Diese führt von Aigle im Adhäsionsbetrieb quer durch das Rhonetal nach Monthey, ab da mit drei Zahnstangenabschnitten bergan und erreicht nach 23,4km Champéry.


Mein erster Schnappschuss zeigt, das eine Gleissperre auch einfach und ein Fahrleitungsmast „innovativ“ ausgeführt werden kann:



Wäre auch eine Lösung für ein Stumpfgleis eines ehemaligen Bahnhofes einer Provinzbahn in einem Vorort einer „Hauptstadt einer Monopolregion“, dessen Namen (sehr zu Leidwesen der „Fan's“ dieses Unternehmens) vor ein paar Tagen (ab)geändert wurde – na, dass wäre ja mal eine „Rätselfrage“ tired smiley).

Die Problemlösung für das dort verkehrendes Verkehrsunternehmen ist: (je nach Lesensart der betroffenen Abteilung): Zu teuer/zu innovativ/zu modern/und überhaupt …......
Auf jeden Fall hätten die Einen, den gewünschten Prellbock und die Anderen die gewünschte Nutzlänge des Gleises happy smiley.


Aber nach kurzem Abschweifen zurück zum Eigentlichen:
Der Meterspurbereich des Bahnhofes zeigt sich seit 2006/7 auf dem neuesten Stand der Anforderungen – dies zumindest mal bei dieser Strecke und (teilweise) auch bei den Fahrzeugen:



Mit dem 543 der insgesamt sieben 2006 beschafften ABeh 2/6 fuhren wir nach Champéry.
Wen's Interessiert: Achsfolge:2’Bozz2’; Länge: 39,234m; Gewicht: 54t; Vmax: 80km/h; Zahnstange: 40km/h; Leistung: 900kW ; Sitzplätze: 109; Stehplätze: 65.


Ah – falls sich jemand über die (gleiche) Farbgebung (wie in Bex) wundert → hatte ich noch gar nicht erwähnt:
1999 fusionierte die in der letzten Schilderung gezeigte BVB mit der Chemin der fer Aigle–Ollon–Monthey–Champéry (AOMC), der Chemin de fer Aigle–Leysin (AL) und der Chemin de fer Aigle–Sépey–Diablerets (ASD) zur Transports Publics du Chablais (TPC). Die vier von der Einstellung bedrohten Bahnen konnten so wohl den Weiterbetrieb sichern, auch wenn sie außer der gleichen Spurweite (damals) kaum technische Gemeinsamkeiten (unterschiedliche Fahrleitungsspannungen und Zahnradsysteme) hatten/haben.



2016 wurde die oben gezeigte Strecke grundlegend modernisiert. Das (bisherige) Zahnstangensystem Strub durch die Abt Zahnstange ersetzt, die Fahrleitungsspannung von 950V auf 1500V erhöht.
Seitdem haben alle drei von Aigle startenden Strecken (zumindest) das/die gleiche Zahnstangensystem/Spannung.



2007 wurde zwischen Aigle und En Châlex eine neue Linienführung in Betrieb genommen, die die rechtwinklige Kreuzung mit der Strecke nach Les Diablerets und elf (!) Bahnübergänge ad acta legte.

In Ollon versucht man seit einigen Jahren wohl die moderne Bebauung durch dazwischenliegende Bauernhöfe aufzulockern – mal beobachten, wie diese Studie einst ausgeht.

Internet-Streckenbeschreibung:
Die von Aigle nach Champéry durchlaufenden Züge (oh – Züge laufen?) ändern in Monthey-Ville ihre Fahrtrichtung (na, wenn dass mal ein Schmalspureisenbahner hört no smiley), fahren zurück bis zur Verzweigung Monthey Bifurcation und biegen dort links ab.

Nachdem wir dieses erlebt hatten erhaschen wir in Höhe der Haltestelle Monthey-Hôpital einen kurzen Blick ins Tal des Rotten, die hier als Rhone bezeichnet wird:



Kurz vor dem Bahnhof Troistorrents erblickt selbst der Langsame (ggf. Berner?) einen Blick auf die 1702 erbaute Eglise de Troistorrents mit ihrem 40m hohen gotischen Glockenturm (so – wieder was für's nächste Scharade gelernt thumbs up). Ob jetzt der Zug so langsam fährt oder eine größere Freifläche dies möglich macht, überlasse ich der Phantasie jedes Einzelnen.



Am Bahnhof Val d'Illiez konnte ein Bild ins Tal, bzw. auf die andere Talseite „geschossen“ werden. In anderen Reiseberichten lese ich immer die Namen und Höhen der umliegenden Berge – ich verzichte mal darauf, weil 1.) ich Diese eh' immer verwechsle und 2.) Ihr es Euch (höchstwahrscheinlich) sowieso nicht merkt → was Nachfragen (mir) immer wieder bestätigen unhappy smiley.



Zwischen dem Haltepunkt La Cour und dem (damaligen – dazu im nächsten Absatz mehr) Endbahnhof Champéry hat der geneigte Reisende, der auf der „richtigen“ Seite sitzt, nochmals eine kurze Talsicht, dass von der Vièze (dt.: Bach) 22km weit bergabwärts (wie auch sonst) durchflossen wird, ehe diese in den/die Rotten/Rhone mündet.





Wieder etwas für den „Hinterkopf“:
Am Streckenende wurde am 22. Dezember 1990 eine 840m lange Verlängerung (hier stellt sich die Frage, ob es auch kurze Verlängerungen gibt) nach Champéry eröffnet. Damit die beiden Bahnhöfe zu unterscheiden wusste, verpasste man dem ehemaligen Endpunkt den Zusatz Village → wie sinnig.



Praktischerweise befindet sich der neue Endbahnhof unmittelbar bei der Talstation der Seilbahn Champéry–Planachaux, ob dies der Bahn einen Fahrgastzuwachs brachte, konnte aufgrund des Ausgleichen eines Verpflegungsdefizits nicht ermittelt werden.





Und am Ende der Gleise (nicht zu sehen) endet auch der heutige Bericht → gleich zu sehen, bzw. lesen: SCHLUSS (für heute) cool smiley.



Salü Erhard



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.11.23 13:28.
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» Vier Meter Waadt – Teil 3. (331 Klicks)

Heidelberger Straßenbahner 01. November 2023 12:33

Re: Vier Meter Waadt – Teil 3. (156 Klicks)

Lokleitung 01. November 2023 16:40

Re: Vier Meter Waadt – Teil 3. (131 Klicks)

Heidelberger Straßenbahner 01. November 2023 17:59



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