Habs mir eben nochmal angesehen weil ich gestern dabei eingepennt bin.
Die bessere Information der Fahrgäste. Kerber sagte, daß Lautsprecher vorhanden sind und angeblich auch benutzt würden. Selbst wenn sie benutzt werden, so werden sie viel zu selten genutzt. Auch werden die Anzeigen am Berliner Platz zu selten mit Infos gefüttert (nur bei einzelnen Sachen läuft da ne Info rüber, mal abgesehen davon, daß die eh regelmäßig ausfallen)
Etwas schade fand ich, daß der Fahrgastbeiratsvertreter nichtmal genauen Überblick hatte welche Linien abends noch auf der Schiene gefahren werden und die Fahrzeiten schätzen mußte "etwa eine halbe Stunde bis dreiviertel Stunde". Fahrplanmäßig gab es vielfach Fahrzeitverkürzungen, tatsächlich stieg die Verspätungsanfälligkeit auf einigen Linien (zB 10/156, 3/160). Mittlerweile glücklicherweise nicht mehr ganz so schlimm wie vor einigen Monaten, aber fand ich jetzt nicht ganz korrekt dargestellt. Daß man mit dem Bus nicht mehr umsteigen muß sondern ab Berliner Platz tatsächlich ohne Umsteigen sein Ziel erreicht (wenn es denn angefahren wird) ist Tatsache. Richtig geil ist es allerdings nicht.
Das Argument mit dem Energieaufwand ("Bus braucht weniger Energie als Bahn", "Ich kann zwischen Normalbus und Gelenkbus wählen") ist etwas arg schräg. Sicher kann eine Bahn bei wenigen Fahrzeugen im Netz auch weniger rückspeisen und eine 30-Meter-Bahn trägt mehr Gewicht mit sich um als ein 12-Meter-Bus, allerdings sind in LU selten Gelenkbusse im Einsatz, auch wenn sie vom Fahrgastandrang nötig wären, und es gibt bei uns keine niederflurigen 20-Meter-Fahrzeuge auf der Schiene. Andere Städte haben sich sowas zugelegt. 20-Meter-Fahrzeuge wären hier auch nicht unbedingt verkehrt, die könnten tagsüber im Verband fahren und abends solo, aber das reicht auch zu weit. Tatsache ist, daß die Aussage "Bus braucht weniger Energie als ne Bahn" pauschal nicht richtig ist, denn sonst würde man ja wohl alles gleich auf Bus umstellen.
Die Abhängung von Haltestellen sei eine Ausnahme, was schlicht falsch ist, denn große Teile des Hemshofs in Form der Haltestelle Gartenstraße, und der kompletten Valentin-Bauer-Siedlung sind keine Ausnahmen.
Daß man die Strukturen der RNV überarbeiten möchte ist schön. Denn unterm Strich hat man nichts verschlankt, sondern über die vorhandenen Strukturen einfach noch mal was drübergestülpt. Eine richtige Strukturreform 15 Monate nach Gründung ist ohnehin so ne Sache. Entweder kann man sich fragen "Warum hat man sich das nicht schon bei der Gründung überlegt?" oder "Warum hat man dafür jetzt 15 Monate gebraucht, das hätte man schneller merken können?" 10-15% Einsparungen durch Synergieeffekte will man erzielen - wo sind denn die Synergien bisher? Einsparungen in nennenswertem Maße erfolgten bisher nur durch Kürzung von Fahr-, Wende- und Pausenzeiten. Ich bilde mir jedoch ein, daß man durch flexibleres Einrücken (zB grün in Rheingönheim und Rot in der Möhlstraße) auch einiges einsparen würde (und es im Fahrplan auch übersichtlicher wäre, weil nur Teilstrecken befahren werden)
Man sieht sich als Feinverteiler, auch weil es eine erfolgreiche S-Bahn gibt. Dann soll man dies aber auch ernst nehmen und die Feinverteilung ordentlich übernehmen. Dazu gehören endlich vernünftige Anschlüsse am Berliner Platz.
Sehr viel Schönrederei und keine wirklich kritische Auseinandersetzung. Ein guter Ansatz, aber ich denke ein oder zwei weitere Personen, beispielsweise von kritischen Fahrgastverbänden wie VCD oder Pro Bahn, hätten die Geschichte etwas klarer und deutlicher werden lassen. So gehörte es mMn eher in den Werbeblock.