Okay, doch lange Antworten...
Tunnel
Zitat
Und damit ne Autobahn quer durch zwei neue Stadtviertel und das Schulzentrum Mitte bauen. Mal abgesehen davon, daß man dafür wohl sogar Gräber im Bergfriedhof umbetten müßte.
Ähm, nö. Weder _durch zwei_ neue Stadtteile, noch _durch_ ein Schulzentrum.
Richtig ist: Durch einen Stadtteil durch, aber tiefergelegt. An einem Schulzentrum vorbei, aber tiefergelegt. An einem neuen Stadtteil vorbei.
Dort, wo wir tiefergelegt sind (schau Dir bitte mal die Lage der alten Gütertrasse dort an), können wir nachher sogar einen Deckel draufbauen, um den Lärm unten zu behalten und vielleicht noch einen Radweg oder sowas draufbasteln. Ob jetzt nun eine so oder so gebaute Randstraße mit oder ohne Durchgangsverkehr die Bahnstadt passiert, sollte eigentlich egal sein, zumal es die Anbindung derselben massiv verbessert.
Wie Du jetzt noch darauf kommst, man müßte Gräber verlegen...?
Parkhäuser
Warum Du jetzt das abgelehnte Parkhaus am S-Bf als Gegenbeispiel gegen eins in RSüd bringst, ist mir etwas schleierhaft. Daß man den S-Bf abgelehnt hat, war gut. Erstens wäre dort nicht allzu viel Platz für viele Stellplätze und außerdem müßten die Leute genau wie bei dem INF Strecken durch die Stadt fahren. In RS können die Leute in genau die gleichen Strab-Linien einsteigen, wie am S-Bf. Dafür sogar in mehr Buslinien. Wo dann der Nutzen eines Parkhauses am S-Bf liegen soll, ist mir nicht wirklich klar.
Haltestelle Hbf
Nehmen wir mal ein Netz an, das ähnlich ist, wie jetzt, erweitert um die Linie INF und von mir aus die Bahnstadt. Nehmen wir dazu noch meinen Vorschlag, die L 33 aufzutrennen in eine Linie via Kirchheim und Hbf zur Altstadt und eine vom Köpfel zum Hbf (hat gute Chancen, umgesetzt zu werden, denn man kann so auf die Überfüllungen in Kirchheim flexibel reagieren und die Anbindung der Altstadt weiter verbessern. Weiterhin gäbe es mehr Kapazität zum Hbf, von der man eigentlich nie genug haben kann). Dann haben wir diese 2 Buslinien und die 34. Hat sich an der Zahl nicht wirklich was geändert. Ein Ausbau auf 3 Gleise wäre aber definitiv notwendig.
Warum muß man Deiner Meinung nach bei einer Verlegung um ein paar Meter nach Süden unbedingt die Kreuzung umbauen? Grob würde die H in der Linie zwischen den OEG-Gleisen und dem Ende des eigenen Gleiskörpers liegen. Viel ändern würde sich nicht, außer daß man bei dem Linksabbieger von Süden dann nicht mit dem 3. sondern erst mit dem 4. Auto die Schienen blockiert? Warum Du das als Argument für einen Piselli-Tunnel nimmst ist mir mal wieder schleierhaft.
Strab Altstadt
Welche Erschließungswirkung hat eine Strab durch die Anlage? Antwort: Keine. Am Ebertplatz steigen im Schnitt 1,5 Leute in einen Bus ein bei 6 Bussen pro 20 Minuten. Dafür lohne sich keine Strab. An der Peterskirche sind's mehr, aber auch nur, weil mehrere Leute dorthin gehen, weil pro 10 Minuten ein Bus mehr fährt. Für die Leute blieben nach dem Konzept des aufgeteilten 33ers weiter mindestens ein Bus alle 10 Minuten.
Eine Strab muß da fahren, wo die Leute hin wollen und sollen. Das größte Manko in der Hauptstraße für Leute die einkaufen wollen ist nicht der Mangel an einem großen Magneten, sondern der Umstand, daß ich immer vom Rand her hinlaufen muß, egal ob ich vom Bus oder mit dem Auto komme. Eine wirkliche Anbindung durch die Hauptstr. hat den Vorteil, daß gegenüber einem Bus oder einem Pferdefuhrwerk die Leute sehen, wo das Gefährt lang kommt. Eine ganze Reihe von Leuten, die jetzt noch durch die Hauptstr. läuft, könnte dann fahren. Daß es erhöhte Vorsicht erfordert, ist mir schon klar. Aber anders wird die Hauptstr. nicht mehr zur Einkaufsmeile, wenn man die Leute weiter zwingt, immer um die 400 m zu laufen, bevor sie irgendwo sind, von wo sie weg kommen.
Alternative auf Platz 2 zu zweigleisigem Verkehr durch die Hauptstr. wäre noch Richtung Osten durch die Plöck (wenn's denn unbedingt sein muß auch durch die Anlage, auch wenn's nichts bringt) und zum Bismarckplatz zurück durch die Hauptstr. Verringert den Verkehr dort und bringt den Leuten trotzdem einen schnellen Abtransport.
Platz 3 wäre denn eine Doppelerschließung durch die Anlage und am Neckar. Würde dem Einzelhandel nichts bringen, weil die Wege immer noch lang sind, aber zumindest die Qualität und Attraktivität der Anbindung erhöhen.
Einen Tunnel irgendwo würde ich grundsätzlich ablehnen. Zum einen ist da immer das Problem mit den Fixkosten, die insbesondere mit dem Alter immer weiter ansteigen und zum anderen der Umstand, daß Tunnel immer die Wege erhöhen und damit die Attraktivität senken. Sie lohnen sich dort, wo der Leidensdruck sowieso hoch ist oder die Zugfrequenz sonst nicht zu halten wäre. In HD beides nicht der Fall. Wäre sonst also nur eine Notlösung und allenfalls nur abschnittsweise geeignet.
Wo ein solcher Tunnelbau, zumal entweder unter Parkhäusern her oder durch Altstadtkeller hindurch (Dir ist bekannt, was ein großes Problem bei einer Untertunnelung der Hauptstr. war?) billiger sein soll, als (öh ja, als was eigentlich? Du nennst keinen Vergleichspunkt), insbesondere als eine oberirdische Strecke, die einem die Sanierung der Hauptstr. (und ggfs. der plöck) ermöglicht, ist mir...
Gut, das soll's als Antwort hierdrauf gewesen sein. Hoffe, das Lesen hat Spaß gemacht. Was eigentlich schade ist: Daß solche Überlegungen und Variantendiskussionen (die durchaus ihre Berechtigung haben und für die Entscheidungsfindung ja von entscheidender Wichtigkeit sind) nur hier geführt werden und ziemlich sich nicht von denen gelesen werden, die es eigentlich angeht...
[Edith spendierte ein paar Absätze von wegen die Übersichtlichkeit und ein 3 von wegen die Richtigkeit]
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.09 16:00.
